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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Annerose Winkler, Redakteurin von Der Deutsche Unternehmer-Brief, den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende. Ihr Bernecker-Team
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Während die Ampel in Berlin noch darüber nachdenkt, wie es zu bewerkstelligen und zu finanzieren ist, dass sich u. a. die deutsche Industrie energetisch grüner aufstellt, besorgt sich der Werkstoffhersteller aus Leverkusen, das einstige Kunststoffsegment von Bayer, genau das: Grünen Wasserstoff. Lieferant ist Fortescue Future Industries (FFI) aus Australien. Der Lieferumfang wird, so die beiden Firmen, Covestro in die Lage versetzen, in Zukunft 900 000 Tonnen CO2-Emissionen einzusparen - jährlich. Das war ein Schlag ins Kontor! Denn: Soeben machte thyssenkrupp Werbung unter Finanzinvestoren für eine neue Sparte. Der Name: thyssenkrupp Nucera. Das Wasserstoffgeschäft der Essener soll als eigenes Unternehmen an die Börse gehen, vorerst mit einer Mehrheitsbeteiligung von thyssenkrupp. Angepeilt werden 500 bis 600 Mill. € Börsenerlös, um die Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff zu errichten. Außerdem: BASF baut zusammen mit Siemens Energy eine Wasser-Elektrolyse in Ludwigshafen auf. Beide Engagements kommen für Covestro zu spät, sind aber ganz im Sinne von Rot/Grün/Gelb. Nach ihrem Konzept soll der immense Bedarf an grünem Wasserstoff auf 2 Wegen gedeckt werden: Einerseits mit der Fertigung im eigenen Land, andererseits durch Importe. Es wird zunächst bei den Importen bleiben! Wie die Zahlen dazu aussehen, können Sie der Grafik entnehmen.
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Da ist FFI schon weiter: Selbstbewusst rechnen die Australier gar nicht mit den deutschen Wettbewerbern wie thyssenkrupp, Siemens Energy oder Linde. Kein Wunder, denn sie haben deren größtes Problem verstanden:
Die Kosten! Für die Herstellung von grünem Wasserstoff wird Strom gebraucht, natürlich aus erneuerbaren Quellen, sonst hätte er eine andere Farbgebung, wie grau oder pink etwa, und wäre damit politisch nicht wohlgelitten. BASF selbst nennt hier immer wieder 4 Cent pro Kilowattstunde. Ein Witz, da der Strom für die deutsche Industrie 2021 mit 18 Cent je Kilowattstunde im Durchschnitt zu Buche schlug! Da ist also reichlich Luft nach unten.
Die Australier können dagegen aus dem Vollen schöpfen: In einem Land mit vielen Sonnenstunden und mehr als auskömmlichem Wind an den Küsten kann FFI auf Flächen zurückgreifen, die doppelt so groß sind wie die Schweiz. Und niemand stört sich groß daran! Bis 2030 will FFI Wind- und Solaranlagen mit einer Leistung von rd. 150 Gigawatt installiert haben. Zum Vergleich: Deutschland bringt es derzeit auf 109 Gigawatt.
Der deutsche Maschinenbau ist kein Klima-Verschmutzer! Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige hierzulande kann sich da fast in Sicherheit wiegen: Nach der neuen Studie einer Unternehmensberatung bringt es diese Branche weltweit nur auf 1 % der Emissionen, vornehmlich wegen des Stroms und der Wärme, die für die Produktion von Maschinen und Anlagen benötigt werden.
Trotzdem tun viele Firmen eine ganze Menge, um die eigene Fertigung umwelt- und klimafreundlicher aufzustellen. Eigenerzeugung ist ein großes Thema geworden. Indes: Für die mittelständisch geprägte Branche ist es auch eine enorme Herausforderung, sich gegen Großunternehmen durchzusetzen. Denn:
Hier machen sich erhebliche strukturelle Schwierigkeiten bemerkbar. Während Konzerne mit ihren Zulieferern kooperieren oder sich z. B. an Windparks beteiligen, um sich große Mengen an Grün-Strom zu sichern, stehen die Mittelständler eher mehr als weniger im Regen. Hinzu kommt:
Auch wenn sie selbst keine CO2-Schleudern sind - ihre Zulieferer, zumal aus dem Ausland, könnten es sehr wohl sein. Genau wie ihre Kunden. Allerdings sehen die Perspektiven sehr gut aus: Mit ihrer Expertise müssen sich die deutschen Maschinenbauer nicht verstecken und können erstens einen Beitrag zur CO2-Reduzierung bei den Kunden leisten und zweitens den Umsatz steigern:
Der gesamte Markt, den es wegen Dekarbonisierung und Strom-Wandel zu bearbeiten gilt, wird rund um den Globus auf 300 Mrd. € bis 2050 geschätzt - pro Jahr! Heute exportieren deutsche Maschinenbauer rd. 80 % ihrer Fertigung und sind wegen ihrer Kunden vor allem aus der Industrie bestens vernetzt.
Was jetzt noch fehlt, ist ausreichend politische Wahrnehmung! Der sog. Green Deal der EU wird auch in Deutschland von Maschinenbauern und Branchenverband durchaus begrüßt. Der Wirtschaftszweig sieht sich und seine Technik jedoch höchstens am Rande bemerkt. Das wiederum hat Konsequenzen für die Taxonomie, mit der die 27er-Gemeinschaft Produkte bzw. Investitionen auf Nachhaltigkeit hin klassifizieren und ergo bevorzugen will. Der VDMA befürchtet bereits Nachteile bei Kreditgesprächen mit den Banken...
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