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Kommen wir zur Nachfrage. Der Automobilindustrie geht es doch relativ schlecht. In vielen Betrieben, auch der Zulieferer, ist in Deutschland Kurzarbeit angesagt. Sollte das nicht zu einem Rückgang der Nachfrage nach Palladium führen? Klinzing: Diese Analyse war bis vor ein paar Wochen richtig. Die Ende dieser Woche veröffentlichten europäischen Zulassungszahlen für die Kfz-Branche machen zuversichtlich, dass der Tiefpunkt hinter uns liegt. Gerade der Dezember brachte noch mal eine Verkaufsoffensive. Ich rechne also eher mit einer steigenden Palladium-Nachfrage. Das heißt zusammengefasst, Palladium- und Rhodium-Preise werden demnächst sowohl von der Nachfrage- wie von der Angebotsseite nach oben gedrückt? Klinzing: Genau das erwarten wir. Die immer anspruchsvollere Technik in den Autos führt zu einem höheren Bedarf pro Einheit. Palladium ist jetzt schon in einem Angebotsdefizit, was sich in den nächsten Quartalen noch steigern wird. Also noch einsteigen? Klinzing: In der neuen Ausgabe vom Wochenende legen wir eine neue Spekulation sowohl auf Palladium wie auf Rhodium auf.
Palladium ist klar, aber Rhodium ist doch sehr markteng, oder? Klinzing: Das ist richtig. In New York gingen in dieser Woche von dem Exchange Traded Commodity nur 40-80 Stück/Tag um, in London 350-700 Stück, in Frankfurt 250 – 1000 Stück. Viele Banker ermöglichen ihren Kunden den Kauf nicht. Das ist ärgerlich bzw. Verhandlungssache. Eine Limitierung ist unerlässlich. Muss das denn sein? Klinzing (lacht): Es ist eine Geschmacksfrage. Der Frankfurter Börsenbrief wird gerade von institutionellen Lesern dafür geschätzt, dass er nicht nur das Frankfurter und New Yorker Parkett intensiv be- und durchleuchtet, sondern einen sehr breiten Fokus hat. Die prächtigsten Blumen wachsen oftmals abseits der ausgetretenen Pfade. Es schenkt zugegebenermaßen einen Lustgewinn, Investment-Targets aufzuspüren, die von sonst niemandem gesehen und besprochen werden und dann – hoffentlich erfolgreich – zu spielen. Das machen wir seit über 60 Jahren, aber ist natürlich nicht jedermanns Sache. Uns läuft seit einiger Zeit aber beim Blick auf die Edelmetalle das Wasser im Mund zusammen. Mit welchem Zeithorizont? Klinzing: Mindestens bis zum Sommer, damit sich unsere Leser eben mit den Gewinnen einen Traumurlaub – vielleicht in Südafrika - leisten können. Herr Klinzing, wir danken Ihnen für das Gespräch. Klinzing: Danken Sie Gwede Mantashe.
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