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China: Kritik und Vorbild in einem!
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NewsletterLeuchtturm
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06.08.2021

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nitsch

Sehr geehrte(r) ,

diese Woche hat Catharina Nitsch, Redakteurin von Der deutsche Unternehmer-Brief, den Newsletter für Sie zusammengestellt.

Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende.
Ihr Bernecker-Team

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Die Chinesen machen vor, wie konkrete Wirtschaftspolitik funktioniert.

Vor allem in dem Fall, dass die Expansion zu weit lief und die Ufer überschritten  wurden. Als Diktatur ebenso abrupt im Timing wie konsequent in der Sache. Die  Märkte (in Form der Aktienindizes) reagierten darauf mit rd. 25 % Korrektur, die  bekannten Lieblinge wie Alibaba & Co. sogar mit 40 bis 50 % und die Online- Bildungsaktien schafften sogar 70 %. Wie sieht dies konkret aus?

Chinas Verhalten in den letzten Jahren wurde umfangreich und zutreffend kritisiert.  Sowohl bei der Kreditpolitik für Unternehmen, in Sachen Staatsschulden,  Umweltbedingungen und Immobilienmarkt. Rundweg alles! Eine Korrektur war  deshalb politisch und sachlich fällig. Aus westlicher Sicht wird daraus fast eine  Vollbremsung für das Wachstum. Damit packt die westlichen Exporteure nun die  große Angst. Das Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte wird sich um vermutlich  einen Prozentpunkt p. a. reduzieren. Soweit die ersten Schätzungen.

Der Westen tut das Gegenteil von China. Die Verschuldung nimmt zu und die  Zinsen bleiben bei null. Jeder Ökonom weiß, dass dies höchst fragwürdig ist und  ein Ende dringend notwendig wird. Doch aus Rücksicht auf Wähler, die öffentliche  Meinung und sonstige Interessen wird darauf verzichtet. Die jeweilige Begründung  liefern die Notenbanken alle 2 oder 4 Wochen. Wir hatten diesen Seiltanz vielfach  beschrieben. Im Kampf gegen die Pandemie war das Reich der Mitte durchaus  Vorbild. Es begann bekanntlich in Wuhan und mit drastischen Maßnahmen (u. a.  dem Verschweißen von Haustüren) bekam man das Coronavirus in den Griff. Der Verlauf im Westen (USA, Europa) vollzog sich nach bekannten Mustern:  Immer wieder versucht(e) die Politik, die richtige Balance zu finden zwischen den  Freiheitsrechten der Bürger sowie Unternehmen und deren Schutz. Darin liegt der  Unterschied in den wirtschaftlichen Perspektiven für die Zeit nach der Pandemie  auf lange Sicht. Die Chinesen haben hier ein klares Ziel: Augenhöhe mit den USA  spätestens bis 2030! Die Aktienmärkte stecken solche Erkenntnisse mit einer  eindeutigen Korrektur frühzeitig weg. So aktuell in China mit 25 bis 30 %  Kursabfall. Die US-Indizes reagierten in den vergangenen Jahren durchweg  ebenfalls mit 20 bis 30 % und die Europäer auch mal mit höheren Prozentsätzen.  Die anschließende Einpreisung der neuen Ziele erfolgt langsamer, aber durchaus  nachhaltig, wie die letzten 14 bis 18 Monate zeigten. Das steht in China bereits  bevor. Wie sich die westlichen Märkte darauf einstellen, ist noch offen. Klar ist bis  dato nur: Keine Begrenzung der Geschäfte in China, aber politische Kontrolle einer  Diktatur. Dem Westen gehört die demokratische Freiheit, aber die geringere  Konsequenz. Doch: Die Rückkehr zur Normalität nach der Pandemie verlangt eine  gradlinige Wirtschaftspolitik, die nachvollziehbar ist.

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Deutschland kennt seine Hausaufgaben nach Corona!

Seuchen bringen stets Veränderungen: Nach den großen Pestwellen im späten  Mittelalter z. B. die Neuheiten der Renaissance und nach den Cholera-Ausbrüchen  im 19. Jahrhundert die Versorgung großer Städte mit Kanalisation  und Frischwasser. Jetzt trifft Corona einen Nagel mitten auf den Kopf: Die  überbordende, zeitraubende und Geld kostende Bürokratie. In aktuellen TV-Berichten werden nicht nur die Versäumnisse von Verantwortlichen in puncto  Hochwasser dokumentiert, sondern auch in den Schulen, die mehrheitlich noch  immer nicht mit Anticorona-Lüftungen ausgestattet sind. Es gibt noch mehr  Beispiele: Die amtlichen Blockaden etwa gegen die Tesla-Produktion in  Brandenburg, die ihre Arbeit n i c h t im Juli aufgenommen hat. Der amerikanische  E-Auto-Pionier ist freilich nicht der Einzige, der damit zu tun hat: Jedes größere  Industrie-Projekt hierzulande wird durch Bürokratie ausgebremst.

Immer ausgeklügeltere Planungsverfahren, mehrfache Klagewege und langwierige Gutachterstreits verhindern de facto Investitionen! Beispiel: Gutachten. Reichten  vor gut 15 Jahren ganze 2 dieser Untersuchungen, sind heute 5 bis 10 notwendig.  Wir waren darauf ebenfalls schon eingegangen: Im Deutschen Unternehmerbrief  am 23.7., als wir über den Amtsschimmel in Sachen Schnellladestationen für die  E-Mobilität berichteten. Eine Estin kennt das Problem: Fehlende Flexibilität! Vilve  Vene digitalisierte mit ihren Fintech-Gründungen Estland. „Ah ja, so ein kleines  Land“, mögen viele denken. Ganz ähnlich wie in Taiwan, Südkorea und Israel  können Investitionen dort rasch umgesetzt werden; kurze Entscheidungswege und  so. Aber: Letztlich sind es die Mentalität und die Einstellung von Politikern und  Beamten, die z. B. die Digitalisierung dort vorangebracht haben. Wer hat sie  hierzulande?

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