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Geld drucken ist nicht gleich Geld drucken. Auf die feinen Unterschiede kommt es an. Das Konjunkturpaket der Bundesregierung ist die eine Variante und die umfangreichen Bondkäufe der EZB die andere. Ursache und Wirkung sind zudem deutlich und verschieden.
Das Konjunkturpaket beruht zu 100 % auf neuen Schulden. Sie belasten entweder die Haushalte in ihrer Finanzierung oder werden direkt über Anleihen finanziert. Da ca. 65 % des Pakets Investitionen auslösen und nicht sozial verfrühstückt werden können, steht den Schulden ein späterer Wachstumsimpuls gegenüber, der Staatseinnahmen verspricht. Dieser Teil finanziert sich mithin vielfach von selbst.
Die EZB kauft bekanntlich Anleihen. Auf diese Weise wechselt zunächst lediglich der Gläubiger, also vornehmlich Banken und Versicherungen, zu der EZB, die diese Anleihen bis zur Fälligkeit im Portfolio behält. Gewünscht wird, dass diese Liquidität in die reale Wirtschaft weitergeleitet wird, was leider nicht stattfindet. Geschätzt 70 % landen an den Finanzmärkten für Investments spekulativer Art. Dieses gedruckte Geld dient nicht der Wirtschaft, sondern den Blasenbildungen. In extremer Form in Italien gut nachvollziehbar.
Das Ergebnis: Konjunkturpläne machen Sinn, wenn sie seriös aufgebaut sind. Kaufprogramme für Anleihen dienen der künstlichen Beatmung von Ländern, die aus dieser Zwangslage nie herauskommen.
Die Märkte für Waren und Finanzen geraten durcheinander. Die Negativ-Prognosen von Weltbank, IWF oder im Europarahmen der OECD und schließlich der deutschen Institutionen kommen zu sehr unterschiedlichen Einschätzungen. Der Stand:
Der Ölpreis steigt weiter, bedarf aber einer technischen Korrektur. Darin liegt der erste Ansatz für Irritationen oder Fehler. Der mittlere Ölpreis wird mit 45 bis 50 Dollar angenommen, um die Defizit-Finanzierung der OPEC-Länder zu vermeiden.
Die wichtigste Unterstützung dafür kommt von den Öl-Kontrakten aller Airlines mit dem Anfahren ihrer Destinationen. Es ist das Gegenteil der Auflösung aller Kontrakte von Februar bis April. Ölkäufe haben aus diesem Grund kurzfristig Zeit. Der langfristige Trend ist jedoch klar.
Der Euro wird teurer und der Dollar billiger. Fast klammheimlich steigt der Euro auf inzwischen 1,12 Dollar. Es fehlen nur 4 Cent bis zum Topstand von vor knapp fünf Jahren. Eine hinreichende Erklärung gibt es dafür nicht. Manipulationen des Dollarkurses durch die Fed gelten als ausgeschlossen. Unverkennbar ist jedoch: Amerikanische Exporte werden günstiger.
Jeder, der im Exportgeschäft in Dollar fakturieren muss, sollte umgehend seine Referenzpreise und die nötigen Absicherungen berücksichtigen. Das gilt sowohl auf der Export- als auch der Importseite. Zu beachten ist auch, dass der Dollar gegen Yen und Yuan ebenfalls nachgibt. Eine eigenständige Euro-Stärke ist dies deshalb nicht. Es ist eine latente Schwäche des Dollar. Der Goldpreis profitiert dadurch ebenfalls und bewegt sich in Richtung 1 800 Dollar je Unze. Das Langfristziel rufen wir lediglich in Erinnerung: 3 000 Dollar in ca. fünf Jahren. Macht pro Jahr gerechnet eine Performance um linear rund 20 %.
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