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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Georg Sures Redakteur von Die Actien-Börse/AB-Daily den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende. Ihr Bernecker-Team
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Am 17. Juni notierte Wirecard zum letzten Mal über 100 €. Inzwischen ist der Dax-Wert auf Abruf in der Spitze auf rund 1 € abgestürzt und damit endgültig zum Zockerpapier verkommen. In noch nicht einmal drei Wochen hat der Fintech-Konzern damit einen wirtschaftlichen Totalschaden inklusive Insolvenz hingelegt und ist zu einem Fall für die Staatsanwaltschaft geworden. Wenn sich der erste Rauch verzogen hat, sollten die Politik und die zuständigen Aufsichtsbehörden die Lehren aus dem Fall Wirecard ziehen. Leerverkäufer und die ausländische Finanzpresse hatten bei Wirecard schon länger die Finger in die Wunde gelegt, während sich Wirecard-Chef Markus Braun hierzulande noch in aller Ruhe als Opfer darstellen konnte. Um künftig weiteren Schaden für den Finanzplatz Deutschland zu vermeiden, muss endlich eine echte Börsenaufsicht installiert werden, die über weitrechende Ermittlungskompetenzen wie die SEC in den USA verfügt. Das Mandat der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY im Fall Wirecard zeigt, dass in diesem Bereich ein zu lange bestehendes Auftragsverhältnis alles andere als sinnvoll ist. Der Gesetzgeber sollte deshalb den bisherigen Zeitrahmen für einen verpflichtenden Wechsel des Wirtschaftsprüfers deutlich verkürzen. Eines ist dabei schon jetzt klar: Bevor Aufsichtsbehörden und die Politik wieder Tagesordnung übergehen, muss der Fall Wirecard umfassend mit allen Konsequenzen für die Regulierung aufgearbeitet werden. Ansonsten droht dem Finanzplatz Deutschland ein dauerhafter Reputationsschaden.
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Nemetschek (ISIN: DE0006452907): Alles im grünen Bereich.
Der Hersteller von Bau-Software gehörte zu den wenigen Unternehmen, die während der Pandemie eine Prognose wagten. 2020 soll der Umsatz bei einer Ebitda-Marge von mehr als 26 % leicht wachsen. Die Q1-Zahlen bestätigten die positive Tendenz: In der ersten drei Monaten stiegen Umsatz (+ 12,8 %), Ebitda (+ 14 %) und Ergebnis je Aktie (+ 9, %). Die Ebitda-Marge legte um 0,3 Prozentpunkte auf 28,5 % zu, was laut Vorstandssprecher Axel Kaufmann für das disziplinierte Kostenmanagement in Zeiten von Corona steht. Ein wichtiger Wachstumstreiber waren die wiederkehrenden Umsätze aus Softwareserviceverträgen (+ 27,1 %). Für das zweite Quartal erwartet der Vorstand zwar eine deutliche Verschlechterung des Marktumfelds. Im zweiten Halbjahr dürfte sich das Umfeld aber sukzessive bessern, falls sich die Pandemie nicht verschärft. Charttechnisch hat die Nemetschek-Aktie den Coronaeinbruch bereits aufgeholt und ist fast wieder auf den Wachstumspfad der letzten Jahre eingeschwenkt. Obwohl die anspruchsvoll bewertete Aktie anfällig für technische Rücksetzer bleibt, bietet Nemetschek mittelfristig eine gute Perspektive.
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Wann startet OHB (ISIN: DE0005936124) durch?
Der Bremer Hersteller von Raumfahrt- und Satellitentechnik „Made in Germany“ steht auch für eine sehr solide unternehmerische Performance. So legten Umsatz und Ebit von OHB zwischen 2011 und 2019 um rund 80 % zu. Für das laufende Jahr hatte Vorstandschef Marco Fuchs schon Mitte Februar vor einem Ergebnisrückgang gewarnt, weil der Geschäftsbereich Aerospace + Industrial Products für das neue Raketenprogramm Ariane 6 künftig weniger zuliefern wird als für das Vorgängerprogramm. Für 2020 erwartet der Vorstand deshalb einen Rückgang beim Ebit um 6 Mio. € auf 44 Mio. €, wobei der Umsatz mit 1,1 Mrd. € über dem Vorjahreswert liegen soll. In den ersten drei Monaten sanken Umsatz (- 4 %) und Ebit (-10 %). Auch der Auftragsbestand von 1,7 Mrd. € (2019: 1,84 Mrd. €) war rückläufig, während sich die Ebit-Marge um 0,3 Prozentpunkte auf 10,5 % verbesserte. Für 2025 peilt OHB-Chef Fuchs dagegen unverändert einen Umsatz von 1,5 Mrd. € an. Die Schaffung des neuen Geschäftsbereich OHB Digital soll bei der Umsetzung dieser Zielsetzung eine zentrale Rolle spielen. Aufgrund dieser Konstellation kommt OHB für eine Longspekulation in Frage.
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RWE (ISIN: DE0007037129): Die Perspektive stimmt.
Die Klimawende ist wegen Corona nicht ausgefallen, wie auch das neue 9 Mrd. € schwere Wasserstoffprojekt der Bundesregierung zeigt. Davon dürften auch die Energieversorger profitieren, die den „grünen“ Strom für die Wasserstoff-Produktion liefern sollen. Auch RWE hat mit der Restrukturierung und Neuausrichtung des operativen Geschäfts seinen Teil zur Klimawende beigetragen. Der Essener Energieversorger hat nach dem Abschied von der Atomkraft dank der Milliarden vom Bund auch den Ausstieg von der Kohleverstromung eingeleitet. Im Zuge des Deals mit Eon konzentriert sich RWE künftig auf die Stromerzeugung und stieg nebenbei zum Großaktionär von Eon (Anteil von 16,7 %) auf. Auch die früher bedrohlich hohe Verschuldung hat sich inzwischen auf eine überschaubare Nettoverschuldung von 8,7 Mrd. € reduziert. Bis 2040 will der Konzern seinen Strom „vornehmlich“ mit Windkraft und Photovoltaik erzeugen. Ein gemeinsames Wasserstoffprojekt mit ThyssenKrupp sorgt für zusätzliche Kursfantasie. Im ersten Quartal legte das bereinigte Ebitda im Kerngeschäft (Energiehandel, Stromerzeugung ohne Kernkraft und Kohle) um fast 61 % auf 1,03 Mrd. € zu. Insofern lohnt es sich bei RWE an schwachen Tagen eine erste Position aufzubauen.
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Alle Kurscharts dieser Ausgabe vom Bernecker Newsletter wurden mit Tai-Pan erstellt.
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Spezialbesetzung beim jüngsten Schnelltest im BERNECKER TV. Diesmal war es Markus Horntrich aus dem Redaktionsteam der "Actien-Börse", der 8 Aktien kurz und bündig einordnete. Welche Aktien lagen im Gespräch mit Michael Hüsgen am 02.07.2020 unter der Lupe? ++ HelloFresh - Momentum Monster! ++ Aixtron - Auf übergeordnete Trends schauen! ++ Deutz - Aktie viel zu günstig? ++ Beyond Meat - Luftig hohes Bewertungsniveau? ++ Facebook - Nicht ins Bockshorn jagen lassen! ++ Elmos Semiconductor - Gutes Langfrist-Potenzial? ++ BioNTech - reichlich Fantasie eingepreist, allerdings ... ++ Wirecard - Nur noch für Zocker interessant? Viel Spaß beim Anschauen.
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