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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat hat Hans A. Bernecker den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen, schöne Weihnachtsfeiertage und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
Ihr Bernecker-Team
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Das Börsenjahr 2022 übernimmt mehr Probleme aus dem Vorjahr als dies beim letzten Jahreswechsel der Fall war. Vor einem Jahr ging es insbesondere um das Ende der zweiten Virus-Welle und die Wette, wie die Aufholjagd im neuen Jahr verlaufen könnte. Der DAX quittierte dies alles mit einer Performance von rd. 18 – 20 % und damit im Rahmen aller anderen großen Börsen. Es war mithin ein sehr positives Jahr für alle Aktionäre, quer durch alle Sektoren.
Der Blick ins neue Jahr bietet weniger Perspektiven, aber viele Unklarheiten. Dies gab es in dieser Form vor einem Jahr nicht. Haken wir die Themen ab, die ausschlaggebend sind:
Die Inflation weckt Ängste. Das gilt weltweit ebenso wie die Frage der Pandemie. Die Hochrechnungen variieren deutlich, aber ein Mittelwert lässt sich erkennen. Er sieht so aus:
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Seit 40 Jahren tendieren die Teuerungsraten in Richtung Stabilität. Die Schwankungsbreite war erheblich, aber jeweils von besonderen Ereignissen abhängig. Insbesondere von der ersten Ölkrise ab 1973. Die gegenwärtige Situation lässt sich mit allen Ereignissen dieser Jahrzehnte nicht vergleichen. Denn: Nach einem Stillstand der Wirtschaft wie im Lockdown während der Pandemie ergibt sich im Anschluss eine extreme Breite steigender Preise, steigender Löhne rund um die Welt. Daraus folgt eine Teuerungsrate, die im Durchschnitt bei etwa 5 % angesiedelt werden darf. Nicht messbar in Monaten, sondern annualisiert. Darauf müssen sich alle einstellen. Es ist die Triebfeder der Aufholjagd, die noch bevorsteht.
Eine so lange Periode der Geldschwemme hat es noch nie gegeben. 12 Jahre pausenlose Liquidität seitens der Notenbanken führt automatisch und selbstverständlich zu einer Struktur der jeweiligen Wirtschaft, die nicht normal ist. Wird ein solcher Geldhahn abgedreht, resultieren daraus umfangreiche Störungen und Verzerrungen in Branchen, im Verhalten der Verbraucher und natürlich auch in den Staatsfinanzen.
Jeder Laie kann nachvollziehen, dass die Zinsen steigen müssen, wenn der Geldmantel kleiner oder enger wird. Das ist kein Tageserlebnis, sondern entwickelt sich ähnlich lange, wie die Geldschwemme wirksam war. Sagen wir 5 bis 7 Jahre als Schnitt. Die Konsequenz:
Die Zinsen werden schrittweise zulegen. Die Aktienbewertung ist dabei nur insoweit betroffen, als alle überzogenen KGVs oder sonstige Erwartungen reduziert werden. Am Ende geht es um den Barwert jeder Firma. Sämtliche Tech-Giganten stehen auf dem Prüfstand.
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Das bedeutet: Es gibt sowohl deutliche Verlierer wie auch deutliche Gewinner. Dann geht es nicht um den Indextrend als Grundlage für Investments, sondern um Stock-Picking.
Die dritte Komponente für Deutschland wird die Ampel. Die Bundesampel funktioniert wie eine Verkehrsampel. Rot/grün sind die jeweiligen deutlichen Signale mit etwas längerer Laufzeit, und in der Mitte steht die Gelb-Phase mit der kürzesten Dauer, aber dafür kommt sie doppelt so häufig vor. Darin liegt das Korrelativ der FDP in der künftigen Ampelkoalition. Die Leitlinien sind bereits erkennbar: Rot ist die SPD, wie sie leibt und lebt seit August Bebel. Es geht immer um Sozialprogramme. Der jüngste Hit vom 15.12.2021: 20.000 Euro Grunderbe für jeden Bürger ab 18 Jahren. Erfunden natürlich von der Denkfabrik DIW in Berlin. Wie es weitergeht, lässt sich also ahnen.
Grün steht für eine Menge Wünsche in Klima und Umwelt, die jeder nachvollziehen kann, aber niemand weiß bisher, wie man dies umsetzen kann. Das wird sich erst schrittweise herausstellen mit der besonders spannenden Ausgangslage: An Kernkraft kommt niemand vorbei, aber kein Grüner kann dies bis zur Stunde akzeptieren. Was daraus wird, wird also ein spannendes Kräftespiel. Am Ende entscheiden die Unternehmer, wie sie Klimaneutralität erreichen wollen.
Der Finanzminister ist die wichtigste Entscheidungsinstanz. Ohne ihn geht nichts. Und daran wird sich mehr oder weniger die Börse orientieren. Nämlich an der Machbarkeit aller Programme und deren Wirkung für alle 82 Mio. Bürger des Landes und auch der außenpolitischen Position Deutschlands in Europa und der Welt.
Auf diesen drei Eckwerten ruht die Tendenz für DAX & Co. Wöchentliche Änderungen in den politischen Zielen sind nicht auszuschließen. Deshalb gibt es keine sehr gradlinige Tendenz, sondern einen Trend als Kanal mit größeren Schwankungen. Am Ende entsteht keine Performance wie im alten Jahr, aber eine durchschnittliche Erwartung um 10 bis 12 %. Mithin:
Einen Index-ETF zu kaufen, macht wenig Sinn. Hier ist eine Performance wie in den vergangenen Jahren nicht machbar. Das Doppelte oder Dreifache steckt dagegen in Unternehmen, die diese unterschiedlichen Einflüsse tatsächlich auch umsetzen.
Dies frühzeitig zu erkennen, macht uns Spaß. Wir hoffen sehr, dass es Ihnen ebenso Spaß macht.
Frohe Weihnachten! Ihr Hans A. Bernecker
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