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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Hans A. Bernecker den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen, schöne Weihnachtsfeiertage und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
Ihr Bernecker-Team
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Das Börsenjahr 2022 stellten wir in der ersten Woche des Jahres unter den Sammelbegriff „Blackbox“.
Das war richtig. Es wurde eine wirkliche Blackbox in mehreren Stufen, mit mehreren Varianten, aber einem gemeinsamen Bild: Durchweg ergaben sich Negativwerte in einer Zahl, die es in dieser Bündelung selten gab. Fünf Ereignisse prägten den Jahresverlauf. 14 Jahre Geldflut der Notenbanken führten zu einer inflationären Entwicklung, die permanent geleugnet wurde. Alle taten so, als ob es keine Inflation geben könne, weil es doch so schön war, mit der Geldflut und billigen Zinsen wunderbar weiterzuleben. Beide Notenbanken deuteten in verschiedenen Formen Konsequenzen an, doch keine von beiden sagte den Märkten voraus, wie diese konkret in der Zinspolitik umzusetzen seien. Darin lag zunächst ein Unsicherheitsmoment in den Erwartungen, aber es gab keine konkreten Eckwerte. Lediglich die Unsicherheit über die weitere Zinsentwicklung hing über den Märkten. Die Inflation wurde ebenso ignoriert und die Ökonomen waren durchweg der Ansicht, dass eine nachhaltige Teuerung nicht möglich sei und sich aus den Ergebnissen der Wirtschaft auch nicht ableiten konnte. Alle Berichte der Chefvolkswirte der großen Banken bis zu den Gutachten der Sachverständigen sind dafür der Beleg. Die Brücke zu der zitierten Geldschwemme der Notenbanken wurde nur gelegentlich erwähnt, aber keineswegs ins Zentrum der Betrachtungen gerückt. Bis es knallte! Am 24. Februar marschierte Putin in die Ukraine ein. Die sofortige Wirkung entsprach den historischen Erfahrungen und den Fakten. Im Mittelpunkt steht das Wort „Kriegspreise“. Dieser Ausdruck wird in Deutschland ungern verwendet und gelegentlich unterdrückt. Aber nachvollziehbar war sofort und ist an den folgenden beiden Grafiken ablesbar:
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Die Preise für Gas und mithin auch Strom explodierten.
Preisexplosionen dieser Art beruhen im Wesentlichen auf drei Fakten: 1. Auf den Vorsorgedispositionen der Gasverteiler oder -verbraucher, 2. auf den Termingeschäften als längere Voraussorge für die kommenden Monate oder Jahre und 3. auf der sofort entstehenden reinen Spekulation der Finanzinvestoren im Terminmarkt. Denn: Mit der Eröffnung der Kriegshandlungen war klar zu erkennen, dass entweder der Westen sofort mit Sanktionen beginnen oder umgekehrt für Deutschland der Gashahn zugedreht werden würde. Diese Situation war spätestens nach zwei oder drei Wochen klar erkennbar.
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Auf der Stromseite zeigte sich das Gleiche -
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- mit der Notwendigkeit der Strompreishändler, indem Lieferverbindlichkeiten gegenüber inländischen Versorgern schnellstmöglich gedeckt werden mussten, um a) die Verträge zu erfüllen und b) die Sicherheit der Lieferung auch über Termingeschäfte zu gewährleisten. Das Preisbild war damit komplett. Vereinfacht ausgedrückt: Sämtliche Erzeugerpreise und anschließend die Verbraucherpreise starteten in der gleichen Form wie Gas und Strom, was dem nebenstehenden Chart am besten zu entnehmen ist.
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Kriegsängste sind nicht kalkulierbar.
Sie wirken wie eine Droge. Erkennbar am besten an den Aktienmärkten, in diesem Falle DAX und Dow.
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Beide Leitindizes verloren im ersten Schock des Putin-Angriffs rd. 30 % in wenigen Tagen.
Über 9 Monate hinweg musste dieses reduzierte Niveau entweder aufgefangen oder eingefangen werden, indem die Risiken und Chancen von den Marktparteien ausgelotet werden konnten. Denn die nachweislichen Ergebnisse der Unternehmen, ausgedrückt in den Gewinnschätzungen, hielten sich auf ungewöhnlich stabilem Niveau. Im DAX liegt dieser gemittelte Gewinn je Aktie in der Bandbreite zwischen 1.221 und 1.253 Euro je Aktie, was ein KGV zwischen 11,4 bis 11,7 ergibt. Die Hochrechnungen der Analysten für 2023 sind also die Ausgangslage der Potenziale.
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Was heißt Spieltheorie?
Nach dem Zusammenbruch der Inflationsszene sowie der Einschätzung der Zinsen mit jeweiligen Extremwerten folgt im kommenden Jahr die Rückkehr zur Normalität. So wie nach jedem Krieg ein irgendwie gearteter Frieden entsteht, also eine Normalität, so gilt dies auch für die Bewertung der ökonomischen Fakten. Aus dem genannten KGV entwickelt sich dann eine Rückkehr zur normalen Bewertung vor den entscheidenden Ereignissen und einem DAX von knapp über 16.000 im Dezember 2021. Das ergibt von der Bewertung und der Markteinschätzung her ein Potenzial von 20 % als Leitlinie. Spieltheoretisch heißt das: Die Rückkehr der Inflation und der Preise und mithin die Einschätzungen der Rezession verlaufen nicht parallel, sondern vielseitig. Jedes Faktum muss mit jedem anderen Faktum in Beziehung gesetzt werden, um die Wirkung auf die Einschätzungen am Kapitalmarkt zu erfassen. Lediglich eines ist klar erkennbar: So wie alle Aktien im genannten Schock ohne Ausnahme eingebrochen waren, suchen sie nun wieder den Weg zur Normalität zurück, mit dem gleichen Potenzial. Für den DAX bedeutet dies die genannten 20 %, aber für die größten Verlierer im DAX und MDAX geht es um Potenziale weit über 50 % von den Ausgangswerten der letzten vier Monate gerechnet. 20 % DAX-Gewinn von September bis Dezember waren der Anfang.
Für die Anwendung sinnvoller spieltheoretischer Überlegungen wünschen wir Ihnen den Sinn dafür, wie mathematische Regeln mit wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten vergleichbar sind und zu überzeugenden Ergebnissen führen. Darin liegt die Besonderheit jedes Marktes, die stets zum Gleichgewicht führt, nämlich: Jeder positiven Übertreibung folgt die Korrektur über den Nullpunkt hinaus zur negativen Übertreibung, die wir gerade absolviert haben. Im kommenden Jahr geht es aus der negativen Übertreibung über den Nullpunkt zum positiven Zielwert. Dies als Investor richtig auszuloten, wünschen wir Ihnen für die kommenden 12 Monate. Dazu schon jetzt eine glückliche Hand für den Einstieg im Januar, wofür wir Ihnen die Hand reichen, dies mit sinnvollen Investments zu realisieren.
Wir bedanken uns bei allen unseren Lesern und hoffen, dass wir ihnen auch im nächsten Jahr Anregungen und Ideen für ihre Anlageentscheidungen geben dürfen. Bis dahin wünschen wir Ihnen frohe Weihnachten, besinnliche Stunden und einen Schuss Optimismus.
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