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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Helmut Gellermann vom Frankfurter Börsenbrief den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende. Ihr Bernecker-Team
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Aussichten für den DAX: Kurzfristig wechselhaft
Weil Politiker eine tiefe Rezession befürchten, werden die Konjunkturpakete aufgepumpt: Aus der ehemaligen „Dicken Bertha“ wurde die „Wasserstoffbombe“, andere nennen es „Gelddusche“. Während der DAX auf 12.500 Punkte hochgetrieben wurde, revidierten Crash-Gurus ihre Kursziele. Im krassesten Fall wurde die DAX-Prognose innerhalb von zehn Tagen von 6.000 auf 16.600 Punkte korrigiert!
Nach einem Index-Anstieg um fast 50 % seit Mitte März ist jetzt Konsolidierung angesagt. Für die Portfolios empfiehlt sich eine Absicherung mit Short-Papieren. Diese Taktik ist täglich zu überprüfen, was wir in der AB-Daily (auch im Einzelkauf auf www.boersenkiosk.de) begleiten.
Ein Blick auf drei Unternehmen außerhalb des DAX-30, die zum Börsenauftrieb beigetragen haben:
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Höher als zuvor: ZALANDO
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Als Pandemie-Gewinner wurde u.a. der Online-Handel identifiziert. Das hat die Aktie des Modehändlers ZALANDO neu beflügelt, sie notiert jetzt ein Drittel höher als „vor Corona“. Im März hatte Covid-19 noch das Wachstum abgewürgt, so dass die Jahresprognose leicht korrigiert werden musste. Der Umsatz wird nicht 15 bis 20 % zulegen, sondern um 10 bis 20 % wachsen. Vor allem beim bereinigten Ebit, das im Vorjahr 225 Mio. € betrug, ergab sich eine Änderung: Jetzt sind, statt einer Erhöhung, noch 100 bis 200 Mio. € angesetzt. Die ZALANDO-Aktie ging trotzdem steil. Es bleibt abzuwarten, wie sich in der Pandemie das Bestellverhalten geändert hat: Gibt es inzwischen mehr Retouren und mehr Minibestellungen, was die Margen belasten würde? 15,6 Mrd. € Börsenwert stehen gegen mögliche 7,8 Mrd. € Umsatz. Obwohl die Bruttomarge zuletzt sank und die relativen Vertriebskosten stiegen: Die Aktie kann kurzfristig sogar noch die 70 € übertreffen. Charttechnisch ist ggf. die Anfang Mai entstandene Kurslücke zwischen 48 und 51 € zu beachten.
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Ein Gewinner: ZOOM VIDEO COMMUNICATIONS
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Der Videokonferenzdienst ZOOM aus den USA wurde in der Coronakrise richtig populär. Genutzt wird ZOOM z.B. für das Homeoffice, die Vermittlung von Sportkursen oder die Übertragung von Gottesdiensten. Täglich bis zu 300 Millionen Zuschaltungen zu Videokonferenzen wurden schon gezählt, im Dezember waren es gerade mal 10 Millionen. Der Quartalsumsatz, vor einem Jahr erst bei 122 Mio. $, kletterte auf 328 Mio. $. Parallel explodierte der Gewinn von 0,2 Mio. auf 27 Mio. $. In der Jahresprognose sind nun bis zu 1,8 Mrd. $ Umsatz vorgesehen, eine Verdreifachung. Auch die ZOOM-Aktie hat sich seit Jahresbeginn schon fast verdreifacht. Die Marktkapitalisierung von rund 59 Mrd. $ ist aber eine klare Überbewertung.
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Radfahren als Online-Kurs: PELOTON INTERACTIVE
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Das Unternehmen aus New York geht auch in Deutschland in die Offensive, man kennt die TV-Werbung: Spots mit gut gelaunten, schwitzenden Athleten auf Standrädern bzw. Spinning Wheels. PELOTONS generelles Produkt ist die Fitness in den eigenen vier Wänden, auf hochwertigen Rädern und Laufbändern, jeweils mit Internet-Anbindung. Dabei zeigen Touch-Displays die eigenen Körperdaten, vor allem aber die Trainer, ebenfalls in Aktion; fetzige Musik peitscht an. Gegründet wurde PELOTON schon vor acht Jahren, der Börsengang folgte im September 2019. Im März brach die Aktie zunächst ein, bevor auch der Heimsport als Covid-19-Gewinner identifiziert wurde.
PELOTON INTERACTIVE verkauft die Spinning-Wheels und bindet die Kunden mit Abo-Verträgen an sich. Neben Radfahren und Laufen sind weitere Sportkurse im Angebot. Der Börsenwert kletterte schon bis 13,9 Mrd. $ bei einem geschätzten Umsatz von 1,7 Mrd. $ in diesem Jahr. Das Ergebnis ist noch tiefrot, denn das Management legt den Schwerpunkt vorerst ausdrücklich auf Wachstum. Mehr als 1 Million zahlende Mitglieder machen schon mit. Offenbar mit hoher Zufriedenheit, ablesbar an der durchschnittlichen Zahl der Workouts: Diese stieg von 7,5 auf 11,5 Trainingseinheiten je Monat. Jeden dritten Tag auf das PELOTON-Gerät, diese Quote ist ordentlich und zeugt von echter Begeisterung der sportlichen Kunden. Trotzdem: Nur strammes weiteres Wachstum kann einen künftigen Kursanstieg absichern, daher hat ein Kauf der PELOTON-Aktie sehr spekulativen Charakter.
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