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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche stellt Ihnen Jens Brahm zwei spekulative Investments aus dem "Bernecker Börsenkompass" vor. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende. Ihr Bernecker-Team
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Indizes im Vergleich
Die Technologiewerte haben nach einem schwierigen ersten Halbjahr die Führerschaft an den Aktienmärkten zurückerobert. Der Chartvergleich macht es deutlich: Während DAX und DOW JONES seit Monaten seitwärts tendieren, hat der NASDAQ 100 nach seinem letzten Tief im Mai die beiden klassischen Indizes überholt.
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Wir stellen Ihnen heute zwei spekulative Investments aus dem Technologiesektor vor. Eins aus China, bei dem das Listing an der NASDAQ zuletzt für Probleme sorgte, und einen Impfstoffhersteller aus den USA, der vor einer Neubewertung steht. Aber Achtung, die Investments sind nichts für schwache Nerven. Lesen Sie in diesem Newsletter die Details:
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KINGSOFT CLOUD
An der Börse ist nicht immer alles eitel Sonnenschein, mitunter kommt es anders als man denkt. Das gilt auch für unser Investment in KINGSOFT CLOUD, dem größten unabhängigen Cloud-Anbieter aus China. Wir hatten mit dem Papier schon im Februar 57 % Rendite erzielt und sind nach der Korrektur chinesischer Aktien wieder eingestiegen. Zu früh, wie sich erwies, denn die Bodenbildung hielt nicht, was sie versprach.
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Hintergrund für die Fortsetzung der Talfahrt sind Restriktionen, denen sich chinesische Unternehmen ausgesetzt sehen, die an US-Börsen gelistet sind. Lesen Sie in diesem Newsletter, wie wir mit dem Engagement jetzt umgehen. Zunächst die Fakten zum Geschäftsmodell: KINGSOFT CLOUD ist von den großen Playern am chinesischen Markt unabhängig. Das macht den Anbieter von Online-Speicherplatz interessant, denn die Mitbewerber von TENCENT, ALIBABA und BAIDU buchen ihre Cloud-Kapazitäten naturgemäß lieber bei unabhängigen Anbietern als bei den Müttern von direkten Konkurrenten. So zählen etwa ByteDance (TIKTOK) oder BILIBILI zum Kundenportfolio. Das Wachstum ist rasant. Es belief sich in den letzten zwei Jahren um die 70% p.a. Mit rund 6,6 Mrd. $ Börsenwert und knapp 1 Mrd. $ Umsatz liegt der Faktor noch sehr deutlich im einstelligen Bereich. Zum Vergleich: US-Analysten kamen bei ihren letzten Hochrechnungen für AMAZONS Cloud-Sparte AWS auf einen fairen Wertansatz, der dem 12-fachen Umsatz entsprach. Die Perspektiven für die nächsten Jahre sind ausgesprochen gut.
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Warum entfaltet das keine Wirkung auf den Kurs der Aktie? Die Gründe sind Restriktionen, die chinesische Behörden jüngst denjenigen Unternehmen auferlegt haben, die an US-Börsen gelistet sind. Zuletzt war das UBER-Konkurrent DIDI. Nach dem IPO an der Nasdaq hat Pekings Internetregulator gegen DIDI ein Datensicherheitsverfahren eröffnet und die App für die Registrierung von Neukunden sperren lassen. Neben DIDI waren auch die beiden Online-Plattformen MANBANG und KANZHUN aus dem chinesischen App-Store verbannt worden. Beide hatten erst kürzlich ihr IPO in New York. Die Begründung - Datenschutzrisiken und Wahrung der nationalen Sicherheit - dürften lediglich vorgeschoben sein. Das Signal, das von der Aktion ausgeht, lautet: Wer sich in New York listen lässt oder Daten außerhalb der Zugriffsmöglichkeiten der chinesischen Regierung lagert, muss mit Problemen rechnen.
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Das hat auch KINGSOFT CLOUD unter Druck gesetzt. Dabei ging es nicht um die App, sondern um das Listing in New York und das Geschäftsmodell Cloud-Service. Das Datenschutz-Argument der Behörden ist auf das Geschäft von KINGSOFT CLOUD leicht erweiterbar. Die Investoren reagierten verschreckt und drückten auf den Verkaufsknopf. Der Kurs der Aktie durchbrach den zuletzt mühsam ausgebildeten Boden und wurde bis zu der massiven charttechnischen Unterstützung bei 27/28 US-Dollar durchgereicht. Am vergangenen Freitag folgte dann der Rebound. Die Aktie konnte von dieser Unterstützung um rund 7,6% zulegen. Die Chancen stehen gut, dass das der Auftakt für eine größere Erholungsbewegung war. Immerhin hat der Kurs vom Allzeithoch bei 74 $ über 60 % korrigiert
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Allerdings ist das kein Selbstläufer, sondern eine reinrassige charttechnische Spekulation. Klar ist: Die chinesischen Behörden sind keine verlässlichen Partner in Sachen Investoreninteressen. Das hat auch schon der kurzfristig abgesagte Börsengang von ANT FINANCIAL gezeigt. Bei KINGSOFT CLOUD aber scheint der Abschlag überzogen und der kräftige Rebound von 7,6% am letzten Freitag ist ein starkes Signal. Wer darauf spekulieren möchte, kann an der Nasdaq nachkaufen oder sogar spekulativ neu einsteigen. Bitte setzen Sie dafür nur kleine Beträge ein. Spekulieren steht auch im Fokus unserer zweiten Investment-Idee:
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NOVAVAX
Wir hatten im Börsenkompass den Impfstoffhersteller vorgestellt, der BIONTECH Konkurrenz machen kann. Falls der neue Impfstoff des US-Unternehmens im dritten Quartal die Zulassung erhält, wird die Aktie dabei dank des erwarteten Gewinnanstiegs auf eine völlig neue Bewertungsbasis gestellt. Als proteinbasierter Impfstoff setzt der von NOVAVAX entwickelte Wirkstoff NVX-CoV2373 auf ein bewährtes Prinzip, das auch bei Vakzinen gegen Tetanus und Hepatitis B zum Einsatz kommt. Der Impfstoff soll besser verträglich sein als die neuen mRNA- und Vektor-Impfstoffe von BIONTECH & Co. Für die Lagerung von NVX-CoV2373 reichen dabei Kühlschranktemperaturen von 2 bis 8 Grad Celsius aus. Der Wirkstoff kann außerdem ohne Probleme mit einer Grippeimpfung zusammen verabreicht werden. Die Zulassung wird nach derzeitigem Stand für das dritte Quartal angestrebt. Seit Februar läuft parallel ein beschleunigtes Prüfverfahren in der EU. Von erheblicher Bedeutung dürfte auch sein, welche Schutzwirkung der Impfstoff gegen neue Varianten des Coronavirus zeigen wird. Von dieser Herausforderung sind aber auch die anderen Impfstoffhersteller betroffen. Bisher gibt es hier noch keine Daten, die auf eine eingeschränkte Wirksamkeit hinweisen. Für 2022 liegen die Schätzung der Analysten im Schnitt bei einem Gewinn je Aktie von 32,2 $ (!) und einem Umsatz von 5,2 Mrd. $ (Quelle: MarketScreener). Zum Vergleich: Für das laufende Jahr wird bei einem Umsatz von 2,16 Mrd. $ ein Ergebnis von -7,44 $ je Aktie erwartet.
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Der Biotechtitel ist allerdings hochvolatil, was auch wir schon zu spüren bekommen haben. Eigentlich lief bei unserer Empfehlung NOVAVAX nach unserem Einstieg bei 193 US $ alles nach Plan. Der Kurs stieg auf über 222 $ in der Spitze. Dann wurde am 7. Juli bekannt, dass NOVAVAX-Chef Stanley Erck laut einer offiziellen Mitteilung privat 52.559 Aktien zum Kurs von 215,89 $ veräußert hatte. Der Kurs brach daraufhin um 14 % ein, da die Anleger solche Insider-Verkäufe negativ bewerten. Dabei wurde auch unser Stopp-Limit erreicht, das wir nach dem Sprung über 200 $ knapp über unserem Einstandskurs eingezogen hatten. Die Gründe für einen Einstieg bei dem Impfstoffhersteller haben sich nicht geändert, nur ist die Aktie inzwischen etwas preiswerter. Wir meinen, dass man jetzt einen zweiten Versuch wagen kann. Gemessen am Chance-Risiko-Verhältnis ist NOVAVAX eine spekulative Wette. Witwen und Waisen sollten hier also besser Abstand halten. Wir wagen auf dem aktuellen Kursniveau den Wiedereinstieg. Die Hälfte des vorgesehenen Kapitals sollte dafür verwendet werden. Die andere Hälfte wird für einen eventuellen Nachkauf auf niedrigerem Niveau vorerst zurückgehalten. Das erste Kursziel liegt bei 230 $.
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