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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Jens Brahm vom "Bernecker Börsenkompass" diesen Newsletter für Sie zusammengestellt.
Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende.
Ihr Bernecker-Team
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Heute schauen wir auf die Erholung nach den Börsenturbulenzen der letzten Tage. Wir werfen einen Blick darauf, wie die Unsicherheit entstanden ist, was zur Beruhigung beigetragen hat und welche Signale die Charts der Indizes jetzt liefern. Zum Schluss ziehen wir das Fazit, was jetzt zu tun ist. Lesen Sie die Details in unserem heutigen Newsletter.
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Turbulente Woche an der Wall Street
Die SVB, die SIGNATURE Bank und SILVERGATE CAPITAL wurden von der Finanzaufsicht geschlossen, weil der Abzug der Einlagen Summen erreichte, die die Banken zwangen, Bondbestände mit hohen Buchverlusten glattzustellen, um die Liquidität zur Verfügung zu stellen. In diesem Moment müssen diese Verluste bilanziert werden. Das hatte Folgen: Zuerst brachen die Kurse ein, dann erholten sie sich wieder kräftig. Die Einzelheiten:
Der Sektor profitierte von den Sicherheitsgarantien, die die US-Regierung für Einlagen auch über 250.000 Euro ausgesprochen hat. Bis zu dieser Summe greift der Einlagensicherungsfond in den USA. Die Garantie von staatlicher Seite beruhigte die Marktteilnehmer und führte zu der Stabilisierung. Es wurde bekannt, dass sich Joe Biden sehr schwer getan hat mit der Entscheidung, die Banken zu retten. Angeblich stimmte er erst als Letzter dem avisierten Übernahmeprozess zu. Die Zurückhaltung dürfte der Angriffsfläche geschuldet sein, die sich dadurch ergibt. Zu leicht ist es für die politischen Gegner, den US-Präsidenten damit als Freund des Großkapitals darzustellen. Es wäre nicht das erste Mal.
Man kann die US-Regierung an dieser Stelle nur beglückwünschen zu der Entscheidung, die Einlagen für sicher zu erklären. Andernfalls wäre die Wahrscheinlichkeit eines Lehman-Moments groß gewesen. Damals hatten sich die Banken untereinander kein Geld mehr geliehen mit den bekannten Folgen für die internationalen Kapitalmärkte. Man könnte fast meinen, die Politik hat etwas gelernt.
Auch die Wortwahl war gut überlegt und nicht wenige fühlten sich direkt erinnert an die Pressekonferenz von Angela Merkel und Per Steinbrück vor 15 Jahren. Die Einlagen sind sicher (save) wurde von der US- Regierung vermeldet. Das Wort versichert wurde vermieden, und zwar aus gutem Grund: Um die Grenze über die 250.000 US-Dollar anzuheben, musste der Kongress zustimmen und dort haben die Republikaner die Mehrheit. Biden wollte offensichtlich vermeiden, dass die Republikaner hier blockieren können. Die Rettungsaktion war nötig geworden, weil in wenigen Tagen die drei genannten Spezialbanken quasi zahlungsunfähig wurden und sich vor einigen Filialen lange Schlangen bildeten.
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Was war der Auslöser?
Zuvor hatten schon einige gewarnt. Namentlich der deutschstämmige Tech Investor Peter Thiel, der als eine der am besten vernetzten Personen im Silicon Valley gilt. Er hatte schon letzte Woche dazu geraten, Einlagen von der SVB (SILICON VALLEY BANK) abzuziehen. Thiel hatte einst u. a. mit Elon Musk den weltweit größten Online-Bezahldienst PayPal gegründet und groß gemacht. Thiel gilt nicht gerade als empathisch, auch seine Einlassungen zu anderen Themen sind selten wegweisend und kamen zuletzt eher erratisch volatil daher. Seine Investments aber sind legendär erfolgreich. Hinter vorgehaltener Hand raunen Beobachter schon, dass das eine untrennbar mit dem anderen verbunden ist. Genie und Wahnsinn sollen ja nah beieinander liegen. Beim Blick auf die illustren Protagonisten - nicht nur in der Techszene - kann man sich dieses Eindrucks mitunter nicht erwehren. Man denke nur an Elon Musks Aktivitäten bei Twitter oder seine faktenfremden Aussagen zum Wassermangel in Brandenburg oder auch an Jeff Bezos. Aber zurück zu den Banken:
Die Kurse der Banken gerieten schon letzten Freitag massiv unter Druck. Kleine Institute, etwa die US-Regionalbanken, traf es weit heftiger als die großen Player der Branche. Über das Wochenende wurden dann die Garantien ausgesprochen und sofort treten die ersten Schnäppchenjäger auf das Tapet: Aus gut informierten Kreisen ist von Private-Equity-Firmen zu hören, die sich insbesondere an US-Regionalbanken beteiligen wollen. Darüber hinaus sind mehrere Insiderkäufe von Vorständen kleinerer Banken bekannt geworden. Beides hat den Aktien der betroffenen Institute geholfen und einen Rebound bei den Kursen ausgelöst. Allerdings muss man auch klar konstatieren, dass es sich dabei um die erste Reaktion nach dem Absturz handelt.
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Positive Signale aus der Kryptoszene
Der Kurs des Bitcoin legte nach dem Aussprechen der staatlichen Garantie kräftig zu. SILVERGATE CAPITAL und die SIGNATURE BANK waren stark im Kryptomarkt engagiert. Die beiden Institute wickelten einen großen Teil der Transaktionen im Kryptosegment ab. Allein im letzten Jahr haben sie Überweisungen in Höhe von 1,75 Billionen US-Dollar transferiert. Die Settlement-Plattform SigNet ist das wichtigste Abwicklungssystem für Dollar-Überweisungen in der Kryptobranche. Die beiden Banken stehen jetzt unter der Kontrolle der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC), das ist die US-Einlagensicherung.
Die Signale wurden vom Markt sehr positiv aufgenommen. Der Schachzug, nur die Kundeneinlagen zu garantieren, war hier entscheidend. Natürlich zetern jetzt die Verantwortlichen bei den geschlossenen Instituten. Das war zu erwarten und gehört zum Geschäft. Ein Vorstand der SIGNATURE BANK ließ sich sogar mit der Äußerung zitieren, dass die Schließung der Bank eine politisch motivierte Aktion war und keine Notwendigkeit bestand. Wörtlich: „Das war nur eine Möglichkeit, den Leuten zu sagen: Wir wollen nicht, dass ihr etwas mit Krypto zu tun habt“. Wir enthalten uns an dieser Stelle der Bewertung und lassen stattdessen den Chart des Bitcoin sprechen, denn der hat sich diese Woche um rund 20 % erholt. Frei nach dem Motto: Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte.
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Ansteckung in Europa
Die Unsicherheit im US-Bankensektor schwappte diese Woche dann aber auch nach Europa. Besonders betroffen war die Credit Suisse, die schon seit vielen Monaten unter Problemen leidet. Etwas unbedarfte Aussagen des Aufsichtsratschefs der Saudi National Bank Al Khudairy führten sofort zu einem Abschlag von 30 % im Kurs. Die Saudische Bank ist seit Oktober letzten Jahres der größte Anteilseigner der Credit Suisse. Fast alle europäischen Banken wurden dadurch in Sippenhaft genommen und in Mitleidenschaft gezogen. Die Deutsche Bank verlor in der Spitze rund 20 % an Wert und das, obwohl die Bilanzen der europäischen Geldinstitute durch die umfangreichen Reformen nach der Finanzkrise viel solider dastehen als die vieler US-Banken.
Gestern lief dann die Meldung über die Ticker, dass die Schweizer Nationalbank eine Kreditlinie von 50 Mrd. SFR für die Credit Suisse zur Verfügung stellt, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Das beruhigte die Märkte ebenfalls sofort, der Kurs der angeschlagenen Aktie stieg postwendend auf das Niveau vor dem 30 %-Crash. Auch andere Banken erholten sich wieder, trotzdem bleibt eine ordentliche Scharte in vielen Charts zurück. Das hat auch Gründe, denn die Unsicherheit ist nicht völlig verschwunden. Warum?
Ein Banken-Run kann auch gesunde Institute in die Knie zwingen. Wenn ein großer Teil der Kunden in kurzer Zeit Einlagen abzieht, dann können die oben beschriebenen Kettenreaktionen entstehen. Es kommt also darauf an, dass das Misstrauen gar nicht erst entsteht und da sind Garantien hilfreich. Das ist auch gar nichts Neues, derartige Krisen gab es in der Vergangenheit immer wieder. Wir werden das Risiko also nicht vollständig los, dass eine Bank in einer solche Schieflage gerät. Wir können aber die Wahrscheinlichkeit abschätzen, ob sich so etwas zu einem Flächenbrand ausweitet oder nicht und hier machen die Signale Mut.
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Wo stehen wir nach dem Crash der Banken?
Schauen wir gemeinsam auf die Charts der Indizes. Fangen wir mit dem Schwächsten an, das ist der S&P 500. Das Chartbild zeigt, dass der marktbreite US-Index nur knapp dem Wiedereintritt in seinen Abwärtstrend entgangen ist und das ist nur eine Momentaufnahme und keine endgültige Entscheidung. Ob der Ausbruch im Januar eine Bullenfalle war, ist noch nicht final entschieden. Es ist äußerst knapp, denn fällt der S&P 500 unter die Marke von 3.800 Punkten dürfte weiterer Abwärtsdruck entstehen. Dann würde automatisch das bisherige Tief des Bärenmarktes bei 3500 Punkten in den Fokus rücken.
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Der NASDAQ 100 offenbart eine besseres Chartbild,
weil der Abwärtstrend mittlerweile über 1.000 Punkte weit entfernt ist und der Index deshalb noch viel mehr Spielraum hat, bis eine Bullenfalle entstehen würde. Auch die Indikatoren zeigen ein freundlicheres Bild. Insbesondere die Tatsache, dass der 50 Tage Durchschnitt (rot) den 200 Tage Durchschnitt von unten nach oben durchbrochen hat, gilt als sehr bullishes Signal. Auch die Stochastik scheint schon wieder nach oben abzudrehen. Das Chartbild ist auch deshalb deutlich positiver, weil die Techwerte in größerem Maße unter steigenden Zinsen leiden und diese Perspektive hat sich durch den Bankencrash deutlich abgeschwächt. Die Fed wird die Leitzinsen nicht mehr so stark anheben wie zuletzt noch erwartet. Das signalisiert das FedWatch-Tool seit dieser Woche sehr deutlich.
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Noch besser präsentiert sich das deutsche Börsenbarometer.
Der DAX besticht seit einem halben Jahr durch relative Stärke. Das war bekanntlich jahrelang anders. Wer in den letzten 15 Jahren in den DAX investierte, erlebte regelmäßig Enttäuschungen. Die Performance blieb derart deutlich hinter der des S&P 500 zurück, dass man als Investor bemitleidet wurde, wenn man sich als Depotinhaber mit hohem DAX-Bestand outete. Die anderthalb Dekaden Underperformance führten zu der teils aberwitzig geringen Bewertung deutscher Aktien. Das wird gerade zurückgedreht, denn angesichts der hohen Bewertung der US-Indizes suchen sich Anleger jetzt vermehrt andere Investitionsziele. Da stehen die soliden deutschen Unternehmen mit guten Produkten, stabilen Geschäftsmodellen und gesunden Bilanzen ziemlich weit oben auf der Liste. Das bleibt auch im Chart nicht verborgen: Sehen Sie selbst: Der DAX ist fast 3000 Punkte von seinem Abwärtstrend entfernt und hat damit die US-Indizes düpiert. Die grau schraffierte Unterstützungszone ist massiv, weil sie schon zwei Jahre alt ist. Wir meinen, dass das Chancen-Risiko-Verhältnis aktuell gut ist.
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Was ist jetzt zu tun?
Die deutschen Anleger sind bekannt für ihre panischen Reaktionen, wenn es denn mal kracht. Die Abschläge waren in den letzten Tagen immer dann besonders groß, wenn das internationale Kapital noch nicht an Bord war. Montag und Mittwoch brachen die Kurse ein, als die US-Investoren noch nicht aktiv waren, weil in New York noch nicht gehandelt wurde. Sobald diese wichtige Gruppe dazukam, stieg der DAX wieder an. Was also haben wir für eine Situation? Ein bullenstarker Index mit geringer Bewertung (KGV 13) und kurzzeitig ängstlichen Anlegern. Was macht man daraus? Investieren, wenn es scharf nach unten geht! Oder frei nach Kostolany: Kaufen Sie, wenn die Kanonen donnern!
Was und wann Sie kaufen können, erfahren Sie im Bernecker Börsenkompass. Wir melden uns zwei Mal börsentäglich mit kurzen, prägnanten Texten bei Ihnen. Verantwortlich für die Inhalte sind wir von Bernecker, das Abo läuft bei unserem Partner Finanzen100. Das geht über den Computer, aber auch auf dem Handy oder dem Tablet. Immer mit klaren Handlungsanweisungen, aktuellen Kursen und Charts, mit zwei Empfehlungslisten und ohne Tricks und doppelten Boden. Testen Sie uns einen ganzen Monat lang kostenlos. Wenn Ihnen unsere Inhalte nicht gefallen, kündigen Sie einfach in den ersten 30 Tagen. Das geht ganz einfach, wenn Sie das Abo über den Browser abgeschlossen haben. Schicken Sie einfach eine Kündigungsmail an kundenservice@finanzen100.de und Ihr Probeabo wird beendet. Trauen Sie sich jetzt, die Zeit ist günstig!
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Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende, Mut in der aktuellen Situation und dann alsbald viel Erfolg an der Börse.
Ihr Jens Brahm
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