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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Markus Horntrich von "Die Actien-Börse" den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende. Ihr Bernecker-Team
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DAX: Das sind die wichtigen Marken
Die Märkte befinden sich in einem längst überfälligen Konsolidierungsmodus, der nach dem deutlichen Anstieg seit März dringend nötig war. Mit Blick auf die Ausprägung läuft dieser in mustergültigen Bahnen. Beim Superindex Nasdaq 100 gab es bisher eine Korrektur in der Größenordnung von 15 % vom Hoch gerechnet. Mit der jüngsten technischen Erholung ist diese allerdings noch nicht beendet. Dafür fehlen derzeit schlichtweg die Impulse, zumal mit der neu aufkeimenden - und womöglich übertriebenen - Corona-Panik und den bevorstehenden Wahlen in den USA gewisse Unsicherheiten bestehen. Bei einzelnen Tech-Werten wie Amazon, Apple, Facebook et cetera bestehen noch Restrisiken, die sich auf eine Größenordnung von 10 bis 15 % beziffern lassen. Das gilt allerdings aufgrund der Breite nicht für den gesamten Index. Die Korrektur beim DAX läuft in technischer Hinsicht sauber und auf hohem Niveau innerhalb markanter Grenzen mit 12.250 Punkten auf der Unterseite und 13.250 Punkten auf der Oberseite. Wir sprechen also von einer Range von etwa 1.000 Punkten, was nach dem deutlichen Anstieg seit dem März-Tief um rd. 5.000 Punkte als Zeichen der Stärke zu werten ist. Die Ausbruchsrichtung bestimmt den weiteren Verlauf. Die nächsten Impulse kommen voraussichtlich im Rahmen der nächsten Berichtssaison, die in etwa zwei Wochen in den USA startet und mit etwas Verzögerung dann auch hierzulande. Hier wird es darauf ankommen, was die Firmen im Einzelnen aus der aktuellen Lage machen.
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Asana: Teurer Software-Spezialist
Die Arbeits- und Projektmanagement-Plattform ASANA eröffnete den Handel mit 27 $, nachdem zuvor ein Referenzpreis von 21 $ festgelegt wurde. In der Spitze notierte die Aktie bei knapp 30 $. Gegründet wurde ASANA 2008 von Facebook-Mitbegründer Dustin Moskovitz und Ex-Google/-Facebook-Ingenieur Justin Rosenstein. Zu den Wettbewerbern des Börsenneulings gehören SMARTSHEET, ATLASSIAN und die Technologiegiganten GOOGLE und MICROSOFT. Die Softwarefirma wird mit 6,7 Mrd. $ bewertet. Dem steht per Geschäftsjahr 2020 ein Umsatz von 142,6 Mio. $ entgegen. Dass eine 47-fache Umsatzbewertung bei gleichzeitig 118,6 Mio. $ Verlust zu rechtfertigen ist, darf bezweifelt werden, trotz Wachstumsraten von 80 %.
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Palantir: Die Geheimdienst-Aktie ist da
In New York stand der Börsengang von PALANTIR im Fokus. Größter Investor hinter dem Datenanalysespezialisten, der für Geheimdienste ebenso wie für die Privatwirtschaft tätig ist, ist PAYPAL-Gründer und Milliardär Peter Thiel. Das Geschäft, die KI-basierte Analyse von großen Datenmengen aus unterschiedlichsten Quellen, ist ein absoluter Zukunftsmarkt. Der für PALANTIR adressierbare Gesamtmarkt im behördlichen und kommerziellen Bereich wird auf 119 Mrd. $ taxiert. Dem stehen Umsätze beim Börsenneuling in Höhe von 742,6 Mio. $ im Jahr 2019 gegenüber, was sich in entsprechend hohen Wachstumsraten niederschlägt. Im laufenden Jahr sollen mehr als 1,1 Mrd. $ durch die Bücher gehen, was einem Umsatzplus - trotz Beeinträchtigung durch Covid-19 - von fast 50 % entspricht. Mit dem Direktlisting wird PALANTIR mit knapp 17 Mrd. $ bewertet, was dem fast 16-fachen der für 2020 in Aussicht gestellten Umsätze entspricht. Das ist selbst bei den hohen Wachstumsraten, die zu erwarten sind, sehr hochgegriffen, zumal frühestens 2023 mit schwarzen Zahlen zu rechnen ist. Immerhin: 1,2 Mrd. $ an Nettocash dürften reichen, bis der Break-even erreicht ist. Der beste bereits börsennotierte Vergleichsmaßstab ist die ähnlich positionierte ALTERYX, die bezogen auf die 2020er-Prognose mit dem 15-fachen Umsatz taxiert wird, wobei ALTERYX wegen Covid-19 und damit verbunden einer etwas schwächeren Entwicklung im zweiten Quartal 30 % beim Kurs eingebüßt hat. Zuvor lag die Umsatzbewertung auf ähnlichem Niveau wie aktuell bei PALANTIR. Der Markt gibt vor, was machbar ist. Dass hier eine Menge Zukunft bereits eingepreist ist, liegt auf der Hand. Was macht man daraus? Investmentstorys wie PALANTIR werden anders gesteuert als in Deutschland, dafür spricht schon allein der Investorenhintergrund aus dem Silicon Valley. Trotz der hohen Bewertung muss man mit etwas Spielgeld dabei zu sein.
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Siemens Energy: Für Überraschungen gut
Siemens hat sich von seinem milliardenschweren Energiegeschäft, das von Windenergieanlagen über Übertragungstechnik bis zu Turbinen für Kohlekraftwerke mehr oder weniger das komplette Spektrum abdeckt, getrennt. Vorteil: Man kann sich nun komplett auf diesen Bereich konzentrieren und der interne Wettbewerb um finanzielle Mittel fällt weg. Wegen vergleichsweise geringer Margen stand die Sparte nicht im Fokus der Konzernführung. Siemens Energy steht vor der Herausforderung eines sich wandelnden Energiemarkts. Die Erlöse aus dem Bereich Kohlekraftwerke werden über kurz oder lang wegbrechen. Unternehmenschef Christian Bruch hat die Herausforderung angenommen, nachdem andere Kandidaten zuvor das Handtuch warfen. Er will das Unternehmen auf mehr Marge trimmen und dafür unter anderem Standorte schließen. Nach einem holprigen Start hat sich die Aktie gefangen. Siemens Energy startete an der Frankfurter Börse mit einem ersten Kurs von 22 €, musste dann aber eine erste Verkaufswelle hinnehmen, welche den Wert bis auf 19,21 € sinken ließ. Einige Kaufempfehlungen von Analystenseite haben den Wert allerdings stabilisiert. Laut Berenberg-Analyst Philip Buller ist das Gas- und Stromgeschäft derzeit zu niedrig bewertet. Sein Kursziel lautet deshalb 28 € und die Einstufung „Buy“. Auch die Deutsche Bank hat die Bewertung aufgenommen und mit einem fairen Wert von 27 € eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Das Unternehmen weist einen Umsatz von rund 29 Mrd. € per Schätzung für 2021 auf und kommt auf einen Börsenwert von rund 17 Mrd. €. Optimierungsmöglichkeiten ist reichlich vorhanden, was ein gewisses Überraschungspotenzial mit sich bringt. Einen Fuß sollte man in der Tür haben.
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Der Countdown für das große Bernecker-Webinar mit Hans A. Bernecker und Heiko Thieme läuft. Nun sind es nur noch wenige Tage bis zum Startschuss am 8. Oktober 2020 um 18 Uhr. Vielen Dank für die bereits jetzt zahlreich vorliegenden Anmeldungen. Sichern Sie sich ebenfalls Ihren virtuellen Sitzplatz bei dieser Online-Veranstaltung, bei der die Referenten zusammengerechnet mal eben 110 Jahre Börsenerfahrung in den Ring werfen. Warum es gerade jetzt so wichtig ist, dass Sie ebenfalls dabei sind, erläutert Hans A. Bernecker in diesem Video:
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