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DAX: Rallye vorbei, was jetzt?
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NewsletterLeuchtturm
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15.05.2020

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horntrich

Sehr geehrte(r) ,

diese Woche hat Markus Horntrich von "Die Actien-Börse/AB-Daily" den Newsletter für Sie zusammengestellt.

Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende.
Ihr Bernecker-Team

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DAX: Sell in May?

Die Märkte verlieren an Dynamik. Der erste Bullen-Run nach dem Corona-Crash ist vorbei. Die Berichtssaison liefert dies- wie jenseits des großen Teichs keine brauchbaren Erkenntnisse, abgesehen davon, dass bei den meisten Firmen das Geschäft eingebrochen ist. Es ist Vergangenheitsbewältigung. Unklar ist und bleibt, wie die Wirtschaft im Allgemeinen und die Firmen im Einzelnen wieder auf Touren kommen. Diese Unklarheit ist an den jeweils vagen Ausblicken der Unternehmen für das Gesamtjahr ablesbar. Die ersten Maßnahmen zum Neustart werden auf politischer Ebene und natürlich in den Unternehmen selbst langsam umgesetzt. Vorbild bleibt China, wo die Wirtschaft schon fast wieder im Normalbetrieb läuft.

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DAX
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Die trübe Stimmung nach der Quartalssaison nebst unklarem Ausblick passen zur aktuellen Markttechnik. Eine Konsolidierung des deutlichen Anstiegs der Leitmärkte seit dem März-Tief war längst fällig. Sowohl bei den US-Leitindizes als auch beim DAX wird der Anteil der Aktien, die über ihrem 20-Tage-Schnitt notieren, zunehmend geringer und liegt bei circa 50 %. Ein Zeichen dafür, dass die Konsolidierung bereits seit geraumer Zeit läuft. Positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass diese auf einem hohen Indexniveau, sprich mit einer hohen relativen Stärke erfolgt. Bezogen auf den DAX, läuft die technische Abkühlung in einem Kursband von 1.000 Punkten zwischen 10.250 Punkten auf der Unterseite und 11.250 Punkten auf der Oberseite. Entscheidend ist unter charttechnischen Gesichtspunkten, dass der Index die Marke von 10.250 Punkten behauptet. Andernfalls ist noch einmal ein deutlicher Rücksetzer einzukalkulieren. Aus der V-Umkehr wird dann ein W.

Als wahrscheinlicheres Szenario gilt zunächst ein Gap-Close bei 11.500 Punkten. Viel Anlegergeld, das die erste Erholungsbewegung verpasst hat, wartet noch an der Seitenlinie, die diversen Liquiditätsmaßnahmen der Notenbanken sorgen für weiteren Nachschub. Vor diesem Hintergrund spricht vieles dafür, dass es 2020 eine Ausnahme der Börsenregel „Sell in May“ geben wird.

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Was passiert mit ProSiebenSat.1?

Es ist ein Comeback der besonderen Art. ProSiebenSat.1 hat KKR als neuen Aktionär. Die „Heuschrecke“ ist nach dem Ausstieg 2014 wieder mit einem Aktienanteil von 5,2 % am Fernseh- und Internetkonzern beteiligt. Davon werden 3,2 % direkt und 2 % als Finanzinstrumente gehalten. Bekanntlich sind bei der Sendergruppe auch Mediaset (24,2 %) und eine Gruppe um den Tschechen Daniel Kretinsky (10,01 %) beteiligt. KKR kennt PRO7 bestens. Bis Anfang 2014 war man mit Permira größter Anteilseigner. Das Spiel ist bekannt: Eine Filetierung könnte insbesondere mit Blick auf die E-Commerce-Aktivitäten unter dem Dach von NUCOM, die wertmäßig bereits einen Großteil des Börsenwertes von ProSiebenSat.1 abdecken, eine höhere Bewertung freisetzen, als die Börse der Sendergruppe aktuell zugesteht. Da KKR zudem größter Aktionär bei Axel Springer ist, steht eine Zusammenlegung des TV-Geschäfts mit dem alteingesessenen Verlag als Option zur Verfügung. ProSiebenSat.1 ist wieder spannend. Die Aktivitäten des Großkapitals sprechen nach einem langen Abwärtstrend für wieder steigende Kurse bei der Aktie. Zeit zum Einstieg.

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PRO7
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Spekulation auf milliardenschwere Infrastrukturprogramme

Die Investitionsprogramme für die Post-Covid-19-Ära sind bekannt. Die chinesische Regierung will Hunderte von Milliarden in den Ausbau der Infrastruktur stecken. Ähnlich sieht es in den USA und in Europa aus. Die Bauindustrie ist der Sektor, der von all dem am meisten profitieren wird. Das am häufigsten verwendete Baumaterial ist Zement. Ein Investment in Zementhersteller ist damit eine vielversprechende Option. Im internationalen Kontext gibt es dafür drei Vertreter mit globaler Positionierung: Die Schweizer LafargeHolcim, die deutsche HeidelbergCement und die mexikanische Cemex. Den Deutschen und Schweizern ist gemein, dass die Firmenchefs beider Unternehmen nach der Vorlage der Zahlen Optimismus versprüht haben. Dass man von den staatlichen Konjunkturprogrammen profitieren wird, gilt für alle als sicher. Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt mit LafargeHolcim den Konzern mit der stärksten Bilanz. HeidelbergCement hat dafür das größte Nachholpotenzial und ist mit 8 Mrd. € Börsenwert ein Schnäppchen. Eine Rückkehr auf Vorkrisenniveau bei 60 € ist das Minimum, auf das man bei der Aktie spekulieren kann.

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HEI
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Ab in den Urlaub - Aktienspezialität für Individualisten

Der Urlaub 2020/21 fällt wegen der Pandemie nicht aus, sondern gestaltet sich anders. Aktuelle Marktforschungsumfragen zum Urlaubsverhalten belegen klar: Massentourismus ist out, Individualtourismus in. Davon profitiert Thor Industries als Weltmarktführer für Wohnmobile. Zum Konzern gehört unter anderem die Marke Hymer. Das Spezialsegment steht vor einem Boom. Den letzten Boom-Zyklus erlebte der Sektor von 2016 bis 2018. In diesem Zeitraum stieg der Wert von Thor Industries von 50 auf 150 $; aktuell 76 $ nach Kursen von unter 40 $ im Ausverkauf. Thor arbeitet seit Jahren profitabel. 2019 wurden mehr als 5 $ je Aktie verdient. Im neuen Zyklus ab 2021 sind mindestens 7 bis 8 $ machbar. Dann sind Kurse weit über 100 $ möglich.

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THOR
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TUI ist die riskanteste Urlaubswette

Der Reiseveranstalter TUI steht mit dem Rücken zur Wand. Aber auch für den gefährdeten Touristikkonzern werden die Aussichten zusehends besser. Fast täglich kommen Erfolgsnachrichten über Wirkstoffe und potenzielle Impfstoffe. Die Rückkehr zur Normalität ist eingeleitet, Grenzöffnungen werden terminiert, ein Neustart in der Sommersaison wird wahrscheinlicher. Der ist auch dringend notwendig, wie die jüngsten Zahlen zeigen. Die Stilllegung des Geschäftsbetriebs seit Mitte März hat dem Reiseveranstalter im ersten Halbjahr (per 31.03.) tiefrote Zahlen eingebrockt. Verlust plus 200 % auf 846 Mio. €, davon allein 740 Mio. € im zweiten Quartal. Das sitzt. Mit dem bekannten KfW-Kredit über 1,8 Mrd. € und möglicherweise einer Kapitalerhöhung geht es nun an den Neustart. Wer mutig ist, kauft eine kleine Position als Call auf die Rückkehr der Reisemöglichkeit und -lust sowie auf einen Impfstoff aus den Biotechlabors.

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TUI
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