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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Markus Horntrich von "Die Actien-Börse/AB-Daily" den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende. Ihr Bernecker-Team
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DAX über 13.000 - was nun?
Plus 60 % lautet die Bilanz beim DAX seit dem Märztief bei 8.255 Punkten. Das hat es in diesem Ausmaß und Tempo noch nicht gegeben. Damit hat die Börse als Vorlaufindikator für die Wirtschaft die Coronakrise so gut wie abgehakt und mit dem Sprung über die 13.000-Punkte-Marke den Weg für neue Rekordmarken geebnet. Allerdings lässt die Dynamik merklich nach. Was zur Stimmung passt. Nahezu jeder Marktteilnehmer, mit dem man spricht, egal ob Privatanleger oder Fondsmanager, sieht die Hausse mit gemischten Gefühlen. Einerseits, weil jedem bewusst ist, dass die gigantischen Liquiditäts- und Rettungsprogramme ihre Wirkung entfalten werden, andererseits hält niemand eine derart schnelle Erholung der Wirtschaft für möglich, zumal auch tägliche neue Ausbruchsmeldungen von der Corona-Front aus den USA für Unsicherheit sorgen und die sich verschärfende Konfrontation zwischen den USA und China zusätzlich ein Risiko birgt. Mut machen, zumindest hinsichtlich einer Eindämmung der Pandemie, die positiven Nachrichten bei der Entwicklung eines Impfstoffes, der wohl per Jahresende und damit in Rekordzeit bereits zur Verfügung stehen soll. Aber nicht nur DAX, Dow Jones & Co. deuten darauf hin, dass sich die Wirtschaft womöglich schneller erholt als die meisten glauben. Kupfer als klassisches Industriemetall und historisch zuverlässiger Konjunkturindikator notiert aktuell sogar höher als vor dem Corona-Einbruch. Vom Märztief hat der Preis fast 42 % zugelegt. Der Ölpreis notiert ebenfalls wieder deutlich höher bei knapp 45 Dollar, + 178 % lautet die Bilanz seit dem Einbruch im April. Als Wirtschaftsindikator hat der Ölpreis eine besondere Bedeutung. Der Preis wird an den Future-Märkten gemacht, was den Ölpreis zu einem zuverlässigen Indikator macht, was die Erwartungshaltung betrifft. Hinzu kommt, dass die Ergebnisse, die die Firmen im Laufe der Berichtssaison bisher präsentiert haben, zwar schlecht ausfallen, aber in der Summe in den entscheidenden Industrien besser als befürchtet. Auffallend ist die Kostendisziplin, wobei es vor allem hierzulande den meisten Firmen gelungen ist, die Kosten schnell den Gegebenheiten anzupassen. Was im Hinblick auf eine wirtschaftliche Erholung wiederum eine Margenexpansion und damit signifikante Gewinnsteigerungen ab 2021 ermöglicht. Was bedeutet das für den DAX? Dass der Markt überkauft ist, ist kein wirkliches Geheimnis. Es ist durchaus denkbar, dass sich der Index an seinen Rekordstand Richtung 13.500 bis 13.800 Punkte heranpirscht. Die technischen Indikatoren mahnen aber längst zur Vorsicht, eine Korrektur ist überfällig. Ein Rücksetzer bis 12.000 Punkte wäre normal und gesund. Allerdings wickelte der DAX seinen Konsolidierungsbedarf bisher auf hohem Niveau ohne größere Rücksetzer ab, so dass wie zuletzt eine Seitwärtskonsolidierung über die Zeit die wahrscheinlichere Option ist.
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Turnaround-Tipp Heidelberger Druck
Der Weltmarktführer in der Drucktechnik gilt seit langem als Sanierungsfall. Langsam tut sich etwas. Man verkauft die Gallus-Gruppe an den schweizerischen Verpackungskonzern Benpac. Der Kaufpreis liegt bei 120 Mio. €. Der Ertrag aus der Transaktion wird auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag taxiert. Das entspannt die Schuldensituation. Dazu passt auch eine technologische Neuheit ins Bild, die der Aktie neue Fantasie einhauchen kann. Heidelberger Druck hat eine eigene Sparte für gedruckte und organische Elektronik gegründet und dort die Produktion aufgenommen. 5 Mio. € wurden in den Aufbau einer kompletten Produktionsstraße für gedruckte Sensoren investiert. „Wir sehen für uns als Betreiber dieser Produktion von High-Tech-Sensoren Wachstumschancen im zwei- bis dreistelligen Millionen-Euro-Bereich”, so Rainer Hundsdörfer. Knapp 200 Mio. € Marktwert für den Weltmarktführer in der Drucktechnik sind eine ausbaubare Größe. Das verstaubte Image als langweiliger Drucktechnikanbieter wird aufpoliert. Die Charttechnik liefert bei einem Sprung über 0,70 € ein Kaufsignal und signalisiert das Ende der Bodenbildung. Wer risikofreudig ist, legt sich eine hochspekulative Anfangsposition ins Depot.
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Value-Schnäppchen Swatch
Das Coronavirus erfasste den Uhrenhersteller Swatch wie ein Tsunami. Die Auswirkungen sind jetzt noch spür- und im Kurs sichtbar. Für das erste Halbjahr meldeten die Schweizer einen Umsatzrückgang um 43,4 % auf 2,2 Mrd. CHF. Nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 415 Mio. CHF erzielt wurde, stand in der ersten Jahreshälfte ein Verlust von 308 Mio. CHF zu Buche. Es ist wohlgemerkt der erste Halbjahresverlust in der Firmengeschichte. Die Trendwende wird noch dieses Jahr erwartet. In Ländern, die schnell aus der Pandemie-Situation kamen, wie Korea, Taiwan und China, ist ein entsprechender Nachholbedarf bereits zu verzeichnen. Zugute kommt Swatch die starke Umsatzbasis in Greater China (Festlandchina, Taiwan, Hongkong und Macau). Hier erzielen die Schweizer ein Drittel des Umsatzes. Zusätzlich dazu zieht man auch seine Lehren aus der Coronakrise. Mehr Direktverkauf über das Internet soll die Abhängigkeit von lokalen Geschäften deutlich verringern. Bisher erzielt die Swatch Group nur rund 5 % ihres Umsatzes online. Eine neue Online-Plattform für Europa - weitere Länder werden folgen - und eine Online-Offensive in den USA sollen das verbessern. Das interne Ziel, 20 % des amerikanischen Umsatzes im Webshop abzuwickeln, gilt perspektivisch für den Gesamtumsatz. 2021 ist davon auszugehen, dass es absatzseitig Richtung „Back to normal“ und damit umsatzseitig wieder annähernd auf 7,5 bis 8 Mrd. CHF geht. Das allein rechtfertigt einen Einstieg auf aktuellem Niveau um 192 CHF und die Rückkehr auf ein Kursniveau vor Corona (225 CHF). Die Aktie notiert bei aktuell 9,9 Mrd. CHF unter dem Bilanzwert. Das Kurs-/Buchwert-Verhältnis liegt bei günstigen 0,9, der Buchwert je Aktie liegt bei 208 CHF. Was darüber hinaus machbar ist, wenn 20 % oder mehr der Erlöse online bei deutlich höheren Margen erfolgen, lässt sich nur abschätzen. Dann sind Kurse jenseits von 300 CHF rechenbar, was die Kursperspektive deutlich erhöht.
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