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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Markus Horntrich, Redakteur von "Frankfurter Börsenbrief / Bernecker Trendinvestor", den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende. Ihr Bernecker-Team
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Ob sie komplett beendet ist, bleibt abzuwarten.
Einlagensicherung und Fed haben mit den getroffenen Maßnahmen den Markt beruhigt. Die Fed hat sich allerdings auch in eine missliche Lage gebracht. Die Ausweitung der Fed-Bilanz um rd. 400 Mrd. $ innerhalb einer Woche bedeutet, dass man knapp 75 % der geldpolitischen Straffung wieder rückgängig gemacht hat. Die zuletzt wieder etwas gestiegenen Kurse sind womöglich Vorboten einer liquiditätsgetriebenen Zwischenrally.
Die Zusage, dass die Einlagen bei den Banken sicher sind, erinnert an die Garantien von Merkel und Steinbrück. Jeder halbwegs intelligente Mensch weiß aber, dass knapp 18 Bio. $ an US-Bankeinlagen von niemandem garantiert werden können. Den schnellen Abzug von Guthaben im Sinne eines Bank-Runs hat man zwar gestoppt, es ist aber zu erwarten, dass noch weitere Gelder abfließen.
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Entsprechend haben die Turbulenzen in der Bankenbranche auch die Fonds schwer geschockt.
Entsprechend haben die Turbulenzen in der Bankenbranche auch die Fonds schwer geschockt. Das zeigt die globale Fondsmanagerumfrage der Bank of America (BofA). Die Umfrageteilnehmer halten ein systemisches Kreditereignis nun für das größte Risiko und sind aus Bankaktien geflüchtet. Aus gutem Grund: In Geldmarktfonds wird derzeit so viel Kapital geparkt wie noch nie. Der weitere Anstieg der Assets im Geldmarkt im Anschluss an die brisante Woche vom 8. bis 15. März (rote vertikale Linie) legt nahe, dass sich der Einlagenabfluss fortgesetzt hat. Am Ende ist es neben der Zins- eine Vertrauensfrage. Das Phänomen des Einlagenabflusses ist nicht neu: In den letzten 12 Monaten wurden rd. 520 Mrd. $ von den Banken abgezogen, der größte Teil ist wie beschrieben in US-Geldmarktfonds geflossen. Die Institute müssten also höhere Einlagenzinsen bieten, um diesen Abfluss zu stoppen. Es ist zudem zu erwarten, dass die Gewinnausweise in den kommenden Quartalen von höheren Risikorückstellungen geprägt sein werden.
Denn: Was passiert, wenn ausstehende Kredite bei steigenden Zinsen und engen Finanzierungskonditionen nicht refinanziert werden können? Im Bereich „Commercial Real Estate“ geht es in den USA um 11 Bio. $, davon stehen 4,5 Bio. $ an Krediten aus, wovon 2,5 Bio. $ in den nächsten 5 Jahren refinanziert werden müssen. Die Entwicklung der MSCI US REIT-Indizes, insbesondere bei Büro-Immobilien, die sich Richtung 2008er-Tiefs bewegen, spricht Bände.
Auch hierzulande steht der Immobiliensektor unter Druck, wie man an den Charts der einschlägigen Immobilien-Aktien sehen kann. Die eine oder andere Pleite in dem Sektor würde nicht verwundern.
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Diese zuvor genannten Rahmenbedingungen - Verengung der Zinsmarge, höhere Risikorückstellungen und insgesamt geringeres Kreditgeschäft - drücken bei den Banken künftig auf die Rendite. Es ist also zu befürchten, dass die Gewinnerwartungen im Sektor zu reduzieren sind.
Die Banken wollen Kreditausfälle vermeiden, steigende Zinsen sind gleichbedeutend mit steigenden Bonitätsanforderungen, was das Wachstum der Wirtschaft - als gewünschten Effekt - hemmen wird. Die Verschärfung der Kreditbedingungen wirkt wie eine Zinsanhebung. In den USA spricht man in diesem Kontext von einem Effekt analog zu einem Zinsschritt um 100 Basispunkte, also einen Prozentpunkt. Der unterwünschte Nebeneffekt sind drohende Ausfälle, wenn die Refinanzierung nicht mehr funktioniert. Im Fokus steht neben dem Immobilienmarkt auch der High-Yield-Markt, den es vermutlich im Fall der Fälle mit als Erstes treffen wird. Die hohe Korrelation zwischen dem Junk-Bond-Markt und dem S&P 500 ist daher nicht überraschend.
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Ebenso wenig die weiter sinkenden Gewinnerwartungen beim S&P 500 - für das erste Quartal liegen wir nun bei minus 6,1 % gegenüber dem Vorjahr und für das Gesamtjahr 2023 liegen die Taxen auf Vorjahresniveau. Weitere Rücknahmen der Gewinnerwartungen würden uns nicht überraschen. Aufgrund der diffusen Signallage von der Zins- und Konjunkturseite blicken wir im Frankfurter Börsenbrief zur weiteren Disposition ausschließlich auf die Markttechnik. Beim S&P 500 gibt es mit dem Bruch der kurzfristigen Abwärtstrendlinie ein erstes positives Signal. Damit ist eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends und damit eine weitere Kurserholung drin. Fällt der Index allerdings erneut in den Abwärtstrend zurück, dürfte er die alten Tiefs bei 3.600 Punkten erneut ausloten.
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Beim DAX ist die Zone zwischen 15.270 und 15.700 Punkten die entscheidende Widerstandszone. Hier droht ein Doppeltop im Rahmen des bereits gebrochenen kurzfristigen Aufwärtstrends. Erst wenn es über 15.700 Punkte hinaus geht, wendet sich das Bild ins Positive.
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Aufgrund der durchaus vorherrschenden Unsicherheiten bezüglich der Konjunkturlage stellen wir Unternehmen in den Fokus, die unter anderem aufgrund des Auftragsbestandes ein vorübergehend schwächeres Wachstum verkraften können. Dazu zählt z. B. Hochtief:
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Hochtief: Dickes Auftragspolster + Wachstumsfantasie für KGV 10
Der Baukonzern muss sich nur bedingt Sorgen um die Konjunktur machen. Die Aktie hat den Markt zuletzt klar outperformt. Hochtief sitzt auf einem Auftragspolster von gut 51 Mrd. €. Gemessen am Jahresumsatz von 26 Mrd. € per 2022 ist man also für zwei Jahre ausgelastet. Bis dahin sollten sich die Themen, die die Baukonjunktur bremsen – Inflation, Zinsen – normalisiert haben. Hochtief zählt mit Tochtergesellschaften in Europa, Nordamerika und Australien weltweit zu den bedeutendsten Baukonzernen. Dass Hochtief ein Profiteur sämtlicher Infrastruktur-Programme ist, sollte klar sein. Was allerdings zunehmend offensichtlich wird, ist, dass der Baukonzern auch von High-Tech- bzw. Green-Energy-Trends massiv profitiert.
Wie man der Präsentation zu den 2022er-Zahlen entnehmen kann, kommen beträchtliche Umfänge aus Aufträgen für Solarfarmen oder Batteriefabriken. Smarte Städte, grüne Hochhäuser, Batteriefabriken, Digitale Infrastruktur wie Rechenzentren, 5G, Wasserstoffinfrastruktur - das sind alles Themen, die den Auftragseingang der Zukunft bestimmen werden.
Künstliche Intelligenz und die Mobilitätswende sind indirekte Treiber für Hochtief. Für das KI-Zeitalter sprießen viele neue Datacenter aus dem Boden, laut Hochtief werden in diesem Bereich Investitionen im Volumen von aktuell rd. 50 Mrd. € getätigt, bis 2027 wird das jährliche Investitionsvolumen einen dreistelligen Milliardenbetrag erreichen. Per Ende 2022 belaufen sich 17 % des Auftragsbestands der US-Tochter Turner auf Rechenzentren für die großen Tech-Unternehmen. Die Mobilitätswende ist ein zweiter Investitionsschwerpunkt, bei dem der Baukonzern punkten kann. Es vergeht kaum ein Tag, an dem in der Autoindustrie nicht über milliardenschwere Investments in neue Batteriefabriken oder generell den Aufbau einer Supply-Chain für E-Autos diskutiert wird. Alles zusammen genommen geht es in diesem Bereich um Investitionsvolumina von 300 bis 400 Mrd. €.
Diese Perspektiven bekommt man bei Hochtief trotz der jüngsten Rally für eine überschaubare Bewertung. Für das laufende Jahr hat der Baukonzern nach 522 Mio. € in 2022 ein operative Ergebnisziel von 510 bis 550 Mio. € in Aussicht gestellt. Ende April wird man zudem 4 € je Aktie für 2022 als Dividende ausschütten, was einer Rendite von 5,4 % entspricht. Das 2024er-KGV liegt bei günstigen 10, was ausbaufähig ist. Wir würden versuchen, mit einem Kauflimit zwischen 65 und 68 € zum Zuge zu kommen.
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Weitere Themen in dieser Ausgabe u. a.:
++ Wasserstoffhoffnung wieder im Fokus ++ Gold mit Kauflimit ++ Universal Music / Warner Music - Let the music play! ++ KI: Unsere Profiteure
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