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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Oliver Kantimm, Redakteur von "Der Aktionärsbrief", den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende. Ihr Bernecker-Team
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Der russische Angriff auf die Ukraine löste in der letzten Woche einen gewaltigen Schrecken aus. In diesen schweren Stunden die Börse in den Vordergrund zu stellen, fällt auch uns schwer. Wir haben diesen Schritt Russlands in dieser Größenordnung nicht erwartet. Eine Prognose hängt nun allein von den Nachrichten aus Kiew und Moskau ab sowie dem Fortschreiten der Eskalationsstufen mit den üblichen Drohungen beider Seiten, deren Ende leider in keiner Weise abschätzbar ist. Kurzum: Der Markt bleibt schlagzeilengetrieben. Eine nachhaltige Erholung wird es ohne einen Waffenstillstand oder eine Beendigung des Krieges kaum geben können. Putin ist unberechenbar - und: Der Markt war bereits vor der Ukrainekrise angeschlagen. Markttechnik spielt vor diesem Hintergrund keine Rolle. Sicher ist dagegen: Geopolitisch steht die Welt vor einem großen Veränderungsprozess. Russland wird sich künftig Richtung China orientieren. Mit seinem Rohstoffreichtum besitzt Russland all das, was die Chinesen benötigen. Schon jetzt werden Sanktionen teilweise durch forcierte Rohstoffexporte nach China beantwortet. Die Sanktionen gegen Russland wiederum werden in China als Blaupause gesehen, sollte China Taiwan angreifen.
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Eine Gezeitenwende erfolgt auch in der deutschen Politik. Erstens: Die Bundesregierung will 100 Mrd. € via Sonderhaushalt für die Aufrüstung der Bundeswehr schnellstmöglich einsetzen. Die Rüstungswerte haben dies schnell eingepreist. Zweitens: Für die deutsche Energiepolitik gibt es erhebliche Konsequenzen. Dass der Ausbau von Ökostrom aus Sonnen- und Windkraft sowie aus Biogasanlagen enorm beschleunigt werden wird, ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist, dass die Sicherheit der Versorgung mit Energie jederzeit gewährleistet werden muss. Bis Deutschland - angepeilt wird das Jahr 2045 - wirklich völlig unabhängig von fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl oder Gas ist, vergeht noch viel Zeit. Der „idealerweise“ von der Ampel-Koalition auf das Jahr 2030 vorgezogene Ausstieg aus der Braunkohleverstromung ist inzwischen ebenso ein Thema wie eine längere Laufzeit für die letzten drei deutschen Atommeiler, die eigentlich in diesem Jahr vom Netz gehen sollten. Somit profitieren beide Seiten, die Versorger und auch die Werte aus dem Bereich erneuerbare Energien. Die Situation in der Ukraine ist kaum einschätzbar. Eine Deeskalation ist aktuell nicht absehbar. Eher ist davon auszugehen, dass Putin zunächst weitere Eskalationsschritte ergreift, um sich erst dann auf eine Deeskalation einzulassen („Escalate to deescalate“). Zudem wirkt der amerikanische Geldmarkt angeschlagen. Das Einfrieren von 200 bis 300 Mrd. $ macht sich dort bemerkbar, wenn die russischen Player ausfallen. Die Stimmungsindikatoren sind am Boden. Aber auch das ist kein Timing-Indikator. Zunächst sind neue Tiefs in den Indizes wahrscheinlicher als der baldige Beginn einer nachhaltigen Erholung. Bei einzelnen Werten gibt es aber auch gute Nachrichten:
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SIXT mit Rekordjahr.
Nachdem der Autovermieter 2020 coronabedingt tief in die roten Zahlen gerutscht war, schlug das Pendel 2021 komplett in die andere Richtung. Der Vorsteuergewinn lag mit 442 Mio. € rund 43 % über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019, während der Umsatz um 49 % auf 2,28 Mrd. € gestiegen ist. Die Dividende je Stammaktie soll auf 3,70 € (Vorzüge: 3,72 €) angehoben werden, was 1,50 € über den Markterwartungen lag. Auch die Prognose für 2022 ist vielversprechend und geht von weiterem Wachstum aus. Das alles quittierte die Börse am Mittwoch mit einem Kursanstieg von über 6 %. Seit dem Anfang November markierten Allzeithoch hatte der Kurs rund ein Viertel nachgegeben. Eigentlich eine gute Kaufgelegenheit, wenn nicht der Ukraine-Krieg wäre. Das Risiko irrationaler Kurskapriolen bleibt auch bei fundamental einwandfreien Aktien hoch. Wer dennoch einsteigen möchte, sollte einen möglicherweise notwendigen Nachkauf im Bereich 105/110 € im Hinterkopf behalten.
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KION mit starken Zahlen
KION hat starke Zahlen für 2021 und einen vielversprechende Ausblick für 2022 gemeldet. Der Umsatz lag im zurückliegenden Jahr mit 10,3 Mrd. € erstmals im zweistelligen Milliardenbereich. Der Auftragseingang ist um knapp zwei Drittel auf ein Rekordhoch von 12,48 Mrd. € gestiegen. Das EBIT hat 54 % auf 842 Mio. € zugelegt. Doch damit nicht genug: Für 2022 erwartet man ein EBIT von über 1 Mrd. €, während der Umsatz eine Größenordnung von 11 bis 12 Mrd. € erreichen soll. Die EBIT-Marge soll bis zu 10,5 % betragen. Damit kommt man bereits in Schlagdistanz zu den Mittelfristzielen, die bis 2023 erreicht werden sollen. Insbesondere der Margenausblick für 2021 ist ambitioniert und deutet auf eine kräftig steigende Profitabilität hin. In weiter steigenden Kosten und nicht zuletzt der Ukraine-Krise stecken aber auch nicht unerhebliche Risiken. Die Aktie hat vom Top bereits ca. 30 % verloren. Die Bewertung ist mit einem KGV von 14 und einem Kurs-/Umsatz-Verhältnis von 0,8 mittlerweile in einem relativ günstigen Bereich angelangt. In fundamentaler Hinsicht rechtfertigt sich zumindest der Kauf einer Einstiegsposition. Sollte die Lage in der Ukraine eskalieren, muss man sich aber auch auf nochmals deutlich niedrigere Kurse einstellen.
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„Der Börsentrend 2022“
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Schon angemeldet für das Online-Seminar mit Hans A. Bernecker am 17.03.2022? Der Rahmen für die Kapitalmärkte ist dieser Tage besonders spannend inkl. des Russland/Ukraine-Konfliktes und dem Unsicherheitsfaktor durch eine mögliche Liquiditätsverknappung in der Geldpolitik. Wie ist also der Börsentrend 2022 zu erwarten? Wo liegen Risiken, wo liegen Chancen? Nutzen Sie gerne rund sechs Jahrzehnte an Börsenerfahrung des Referenten für Ihre Meinungsbildung. Sichern Sie kurzfristig Ihre Teilnahme und nutzen dabei bis zum 10.03.2022 den Frühbucherpreis. Für weitere Infos bitte HIER KLICKEN (oder auf das Bannerbild klicken).
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