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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Oliver Kantimm, Redakteur von "Der Aktionärsbrief", den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende. Ihr Bernecker-Team
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Sämtliche Umfragen der letzten drei Wochen zeigen die pessimistischen Meinungen in den Größenordnungen zwischen 70 und 80 % an der Spitze, während die Optimisten kaum wahrzunehmen sind. Das rechtfertigt die konträre Annahme eines gewinnträchtigen Börsenjahres 2023. Allerdings stellen wir uns auf einen nachhaltigen Paradigmenwechsel aufgrund des veränderten Zinsumfeldes ein.
Das Kapital sucht sich in dieser „neuen Welt“ die rentabelsten Ziele. Diese liegen dort, wo die Verhältnisse von Gewinnen und besonders Cashflow zur Bewertung am attraktivsten sind. Der Technologiesektor gehört nicht dazu, wobei technische Erholungen auch hier in Einzelfällen ansprechende Renditen bringen werden. Das nachhaltigste Potenzial wird aber in den klassischen Sektoren liegen. Dazu zählen besonders die Finanzwerte und der Rohstoffsektor inklusive des Ölsektors. Der Rohstoffsektor ist grundsätzlich geprägt durch Knappheiten. Investiert wurde in den letzten Jahren so gut wie gar nicht - den ESG-Kriterien sei Dank. Daraus resultierte zugleich eine über Jahre ausgeprägte Untergewichtung des gesamten Sektors. Hier beginnt ein Umdenken. Die massiv aufgeblähten ESG-Produkte hatten 2022 erstmals Nettoabflüsse zu verkraften.
Im Bankensektor bauen die Shortseller ihre Wetten auf fallende Kurse nun rasant ab. Nachdem die Zinsmargen insbesondere der europäischen Banken in den letzten 12 Jahren kollabiert sind, weiten sie sich nun wieder deutlich aus. Gleichzeitig hat der Sektor seine Risiken in Form fauler Kredite weitgehend beseitigt und die Kostenstruktur verbessert. Höhere Zinsmargen lassen nun die Gewinne explodieren. Das wiederum trifft auf tiefe Bewertungsansätze.
2023 sollten also die klassischen Sektoren höher gewichtet werden. Es gibt keinen fundamental nachvollziehbaren Grund mehr dafür, dass Rohstoff-, Finanz- oder Autowerte in einem neuen Zinsumfeld zu KGVs von 5 bis 8 oder Kurs-Buchwert-Verhältnissen von unter 1 gehandelt werden. Das Kapital wird sich in die Richtung bewegen, wo es am rentabelsten ist - also dorthin, wo der Cashflow in Relation zum Börsenwert sprudelt und zudem hohe Dividenden winken. 2023 wird die Old Economy die Nase nochmals vor den Techs haben. Gleichwohl gibt es bei Technologiewerten selektive Kaufgelegenheiten. Zum Beispiel:
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Qualcomm hat zuletzt im Halbleitersektor relative Stärke gezeigt.
Der Chip-Spezialist machte eine Reihe von Ankündigungen hinsichtlich seines Automotive-Angebots. Das Unternehmen hat einen neuen Chip und eine neue Plattform für autonomes Fahren vorgestellt. Außerdem hat Qualcomm eine Vereinbarung mit Visteon über die Zusammenarbeit für eine digitale Cockpit-Plattform geschlossen. Dabei geht es darum, Automobilherstellern bei der Entwicklung von Cockpits der nächsten Generation zu helfen. Die Plattform integriert sämtliche Cockpit-Systemfunktionen wie digitale Kombiinstrumente, Infotainment, Cloud-fähige Anwendungen wie Navigation, Radio, Multimedia-Wiedergabe und intelligente Sprachassistenten sowie Over-the-Air-Updates samt integriertem White-Label-App-Store auf einem Chip. Die Pipeline im Automotive-Sektor hat mittlerweile ein Volumen von 30 Mrd. $ - das ist ein Wort bei voraussichtlich 41 Mrd. $ Umsatz im laufenden Turnus. Mit einem KGV für 2024 im Bereich von 10 bis 11 ist die Aktie schlicht zu billig und notiert bezüglich ihrer Gewinnbewertung rund 50 % unter ihrem langfristigen Durchschnitt.
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Zumindest ist der Nasdaq aber nun auch mal reif für eine technische Erholung.
Das resultiert allein aus der überverkauften Markttechnik. Big Tech gilt als die letzte Bastion, deren Bereinigung in der Bewertung gerade läuft. Dabei gilt insbesondere Apple für 2023 noch als Restrisiko mit rd. 15 bis 20 % im Kurs. Mit einem nachhaltigen Comeback der Techs rechnen wir 2023 noch nicht. Gemessen am neuen Zinsumfeld und vielfach fehlenden Cashflows oder nur sehr niedrigen Cashflow-Renditen fehlen die Impulse. Das schließt Technologiewerte nicht grundsätzlich vom Portfolio aus, erfordert aber echte Selektion. Für den Kauf einzelner Technologieaktien muss nicht nur die Story, sondern neben der Profitabilität auch die Bewertung stimmen. Wie z. B. bei der oben empfohlenen Qualcomm.
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Der DAX hingegen ist freundlich in das neue Börsenjahr gestartet.
An den ersten vier Handelstagen des Jahres ist es stetig aufwärts gegangen, auch wenn die Gewinne am Donnerstag nicht mehr ganz gehalten werden konnten. Zum einen sorgten Entspannungssignale von der Inflationsfront für eine bessere Stimmung, aber auch kurzfristig sinkende Renditen wurden positiv am Markt aufgenommen. Bemerkenswertes Detail: Der deutsche Aktienmarkt performt 2023 bisher eindeutig besser als der US-amerikanische. So liegen die US-Indizes S&P 500, Nasdaq Composite und Nasdaq 100 immer noch leicht unter ihren Schlussniveaus des vergangenen Jahres, während der DAX im neuen Börsenjahr 2023 bereits 4,1 % zulegen konnte.
Damit ist die Ausgangslage für den deutschen Aktienmarkt günstig. Seit Mitte November hat es der DAX nicht geschafft, die massive Widerstandszone bei rund 14.500 Punkten nachhaltig zu überwinden. Hält das Momentum der vergangenen Tage an, dürfte das Break aber nun endlich gelingen. Das wäre auch ein Kaufsignal für diejenigen zögerlichen Marktteilnehmer, die dem bisherigen Aufwärtstrend noch nicht so recht getraut haben und dann gezwungen wären, auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Damit würde sich die Aufwärtsdynamik kurzfristig sogar noch weiter erhöhen.
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++ Klassische Sektoren höher Gewichten
++ Unter der Lupe: Europäische Chipindustrie
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