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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Oliver Kantimm, Redakteur von "Der Aktionärsbrief", den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende. Ihr Bernecker-Team
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Der freie Fall an den chinesischen Märkten bietet Investoren mit Weitsicht attraktive Möglichkeiten. Titel wie Alibaba, Baidu, JD.com oder Tencent werden so niedrig bewertet wie seit vielen Jahren nicht mehr. Chinas Big Tech-Konzerne sind zugleich die größten Start-up-Schmieden des Landes. Sie stellen das Gegengewicht zu den FAANGs dar und sind für Peking existenziell.
China möchte keine Geschäftsmodelle zerstören, sie aber politisch unter Kontrolle haben. Die chinesische Führung setzt bewusst ein Zeichen nach innen und möchte zeigen, wer der Herr im Hause ist. Je mehr Freiheiten die Bürger bekommen und je mehr Freiheiten sich die Unternehmen herausnehmen, desto mehr schrumpft auch der Einfluss der Partei. Aber: Die Zielsetzung der Autarkie vom Westen sowie die Technologieführerschaft in sämtlichen Schlüsseltechnologien ist nur dann erreichbar, wenn sich die Privatwirtschaft in einem gesunden Wettbewerbsumfeld frei entfalten kann. Dies ist der chinesischen Staatsführung vollkommen bewusst.
Unterdessen neigt sich die Berichtssaison ihrem Ende zu. Die Ergebnisse lagen im Durchschnitt weit über den Schätzungen. Diese wurden nun für 2021 und 2022 deutlich angehoben. Zugleich liegt darin aber auch die Herausforderung, die Prognosen in den kommenden Quartalen erneut zu schlagen. Ein Selbstläufer sind DAX, Dow Jones oder S&P 500 somit nicht, die Bäume werden hier wohl vorerst nicht in den Himmel wachsen.
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JENOPTIK...
...konnte im zweiten Quartal mit einem Rekordergebnis aufwarten. Aber auch die ersten sechs Monate sind erfreulich verlaufen. Jenoptik sprach sogar von einem „extrem guten Halbjahr“. Der Umsatz ist in den ersten sechs Monaten des Jahres um gut 18 % gestiegen, während sich der Nachsteuergewinn auf 37,7 Mio. € sogar fast vervierfacht hat. Auch Auftragseingänge sowie Auftragsbestand haben sich beeindruckend entwickelt. Die Prognose für das gesamte Jahr bleibt bestehen: Der Umsatz soll auf 880 bis 900 Mio. € zulegen, wobei die EBITDA-Marge bei 19 % bis 19,5 % liegen soll. Trotz der guten Zahlen konnte der Aktienkurs nur leicht profitieren. Am Markt war die starke Geschäftsentwicklung erwartet worden, was sich seit Mitte Juli auch in einem dynamisch gestiegenen Aktienkurs widergespiegelt hat. Dennoch: Es sieht so aus, als hätte das jüngst generierte Break bei 30 € Bestand, was ein klares Kaufsignal wäre. Kurzfristig wären dann erst einmal Kurse von 35 € bis 37 € drin.
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MUTARES
Der Private-Equity-Investor MUTARES drückt bei Beteiligungsverkäufen aufs Gaspedal. Die Münchener Beteiligungsgesellschaft bereitet den Verkauf von drei Tochterfirmen vor: BEXity, Keeeper und Donges stehen im Schaufenster. Eine Vollzugsmeldung ist wohl im Laufe des zweiten Halbjahrs zu erwarten. Wir schätzen den potenziellen Erlös aus diesen Transaktionen auf ca. 150 Mio. €. Gemeinsam stehen die zum Verkauf stehenden Firmen für 675 Mio. € Umsatz, das Erreichen des für 2023 vorgesehenen Umsatzziels von 3 Mrd. € sollte dennoch dank der regen Kaufaktivitäten früher möglich sein. Um den Maßstab deutlich zu machen: Für die drei Unternehmen hat Mutares lediglich einen symbolischen Kaufpreis bezahlt. Umgekehrt steht ein potenzieller Verkaufserlös von 150 Mio. € für drei aus 27 Beteiligungen für rund 40 % des gesamten Börsenwertes. Das ist sensationell. Wir trauen der Aktie Kurse um 30 € zu.
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SCHALTBAU
Bei SCHALTBAU hatten wir im „Aktionärsbrief“ den richtigen Riecher. Die Aktie befindet sich seit Februar 2020 in unserem spekulativen Musterportfolio. Wir hatten schon seinerzeit Kurse jenseits der 50 €-Marke avisiert und das nach Telefonaten mit dem Management auch fundamental untermauert. Dennoch gab es nun eine positive Überraschung aus einer ganz anderen Richtung: Der Private-Equity-Investor Carlyle bietet 53,50 € je Aktie in bar. Die Übernahmeofferte liegt ein Drittel über dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag und 44 % über dem volumengewichteten Durchschnittskurs der letzten drei Monate. Carlyle hat Andienungsverpflichtungen von Kernaktionären erhalten, die ca. 69 % des Grundkapitals repräsentieren. Das Management begrüßt die Übernahme. Carlyle hat es besonders auf die sehr zukunftsträchtigen E-Mobility-Aktivitäten von Schaltbau abgesehen. Wer investiert ist, kann nun zumindest einmal teilweise Gewinne mitnehmen und dann mit der restlichen Position das formelle Gebot abwarten.
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