Wachstum kostet Geld, damit aus Wachstum mehr Geld wird!
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In der laufenden Berichtssaison beiderseits des Atlantiks wird gut erkennbar, wie Mut und Fortschritt belohnt werden und zögernde Unternehmerhaltung nicht. Die beiden bekanntesten Namen zeigen dieses Phänomen. SAP ist der einzige große Konzern der Hochtechnologie mit deutscher Adresse. Er investierte in den letzten Jahren 50 Mrd. Dollar in Firmen, um seine Position zu halten und auszubauen. Kein anderer deutscher Konzern wagte eine derartige Strategie. Dazu gehört auch der eine oder andere ‚Abschreiber‘. Das führte zuletzt zu einer kleinen Ohrfeige, ändert aber den Trend nicht. Begleitet wird dies auch von der Nr. 1 - Microsoft - mit noch besseren Ergebnissen als SAP. Die deutsche Renommiermarke Daimler zeigt das Gegenteil: Seit ca. 2 Jahren wird lediglich verteidigt und geflickt, notwendige Zukunftsschritte aber verzögert. Mit dem Ergebnis, dass Daimler dadurch rd. 30 Mrd. € an Börsenwert verlor. Ordnen Sie bitte richtig ein: SAP hat seine positiven Kurs-Erwartungen bislang erfüllt, legt aber jetzt eine Pause im intakten Aufwärtstrend ein. Daimler hat dagegen seine negativen Erwartungen ebenfalls erfüllt, ist aber nun ein Investment als ‚Wette‘ auf den neuen Chef. Beide Renommiermarken zeigen überdeutlich: Es wird weiterhin mehr verwaltet als gestaltet. Darin steckt das Dilemma. Ohne wirtschaftspolitische Leitlinien wird es daher nicht gehen. Aber 150 Mio. € für ein neues Entwicklungszentrum mit 30 Mitarbeitern, die neue Ideen für die deutsche Industrie entwickeln sollen, sind eine lächerliche Größe. Zum Vergleich: Das entspricht etwa 0,1 % dessen, was für Arbeit und Soziales im Bundesetat 2019 veranschlagt wird. Wir fordern im Namen aller Unternehmer zum einen und der Verbraucher zum anderen dringend eine neue Bundesregierung! Wir werden nicht müde, dies zum zentralen Thema zu machen. Eine provozierende Formulierung kreiste gerade dazu an der Frankfurter Börse. Überschrift: „DAX mau, Dow wow“. Anders formuliert aus gleicher Quelle: Das System Merkel steht gegen das System Trump. Daran ist vorerst nichts zu ändern.
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