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27.04.2025 Sehr geehrte(r)
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Der Chef geht, BMW kommt
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Der kleinste deutsche Pkw-Konzern schickte seinen Chef in die Wüste. Grund: Er hat die Chancen verschlafen, die in der E-Mobility liegen. Vor 3 Jahren hatte BMW mit dem i3 eigentlich die Nase vorn. Im Design mangelhaft, in der Technik hochwertig. Doch der Chef mochte nicht so richtig daran glauben, dass der Zug der E-Mobilität schon fährt. 101 Mrd. € Zielumsatz per 2020 sind die aktuelle Schätzung für BMW, natürlich weitgehend mit konventionell motorisierten Autos. Der aktuelle Börsenwert beträgt aber nur rd. 40 Mrd. €, also weniger als die Hälfte der Erlöse. Das war in allen Autozyklen seit 1973/74 (1. Ölkrise) immer die untere Wendemarke. Die finanzielle Ausgangslage des Premium-Autobauers ist ohnehin hervorragend. Aber: Auf den Chef kommt es an. Ein Investment in BMW setzt jetzt nicht auf den Gewinn je Aktie oder sonstige Begleitumstände im Automarkt. Sondern darauf, wie BMW in der öffentlichen Einschätzung wahrgenommen wird. Das gilt auch für die anderen deutschen Automarken: Glaubwürdigkeit zurückgewinnen! Der Zeitablauf des Comebacks der BMW-Aktie wird vom Autozyklus mitbestimmt, in dem sich der gesamte Markt befindet.
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Rocket Internet: Der nächste Börsensprössling
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Die Samwer-Brüder von Rocket Internet bauen Internet-Unternehmen auf, kaufen zu, schrauben an Kosten und Umsatz, um das Ergebnis im hübschesten Zustand auf den Markt zu bringen. Bisher war das sehr lukrativ – meistens aber nur für Marc, Oliver und Alexander Samwer und weniger für die Aktionäre. Ausgegliedert wurden schon Zalando, Jumia, Westwing, Home24, Hello Fresh und Delivery Hero. Die anschließenden Kursverläufe waren teilweise mehr als ernüchternd. Nun wurde auch die defizitäre Global Fashion Group (Modehandel) aufs Parkett gebracht. Anleger hofften auf eine Wiederholung des Erfolgs von Zalando, doch das war und ist mehr als fraglich. Schon die Platzierung gestaltete sich sehr zäh. Zum Ausgabekurs von 4,50 € kamen zwar 44 Mio. Aktien heraus, aber 60 % davon haben Kinnevik und Rocket Internet selbst gezeichnet. Das ist alles kein Zufall. Von Rockets knapp 100 Beteiligungsunternehmen schreibt so gut wie keines schwarze Zahlen. Im letzten Jahr wurden 24 Unternehmen dieses „Imperiums“ dicht gemacht.
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Nicht nachzeichnen, vorausdenken! Der ZEW-Indikator (befragt werden hier Finanzexperten) sackte weiter durch. Nach Ansicht der gewerkschaftseigenen IMK steigt die Rezessionsgefahr von 30,9 % auf 36,6 %. Für den Sentix ist eine Rezession „unausweichlich“. Es gibt aber Marktteilnehmer, die dagegenhalten: Amerikanische Fondsmanager. Sie sind offensichtlich schneller, wie die Umfrage der BANK OF AMERICA vom 11. Juli zeigt: Im Juni erreichten diese Umfragewerte das 10-Jahrestief, darüber hatten wir berichtet. Neuester Stand: Aus 50 % negativ eingestellter Fondsmanager wurden bereits 30 % negativ und die Aktien-Allokation hat sich der Börsen-Zeitung zufolge gedreht. Vor vier Wochen waren 21 % der Fondsmanager in Aktien untergewichtet, jetzt sind 10 % übergewichtet. Wer denkt weiter?
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US-Kochboxenspezialist nutzt den Veggie-Trend
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BLUE APRON nimmt Produkte von BEYOND MEAT ins Programm auf. Der Versender von Boxen mit frischen Kochzutaten springt auf den Fleischlos-Trend auf. Das tat dem BLUE-APRON-Kurs gut, war die Aktie doch nach dem IPO im Sommer 2017 stetig dahingesiecht und hat sich per saldo gezwanzigstelt. Dann brachte die Fleischlos-Nachricht ein Tagesplus von mehr als 50 %. Dennoch kein Grund, BLUE APRON zu kaufen, ist doch weiterhin höchst unsicher, ob das Unternehmen auf absehbare Zeit überhaupt jemals profitabel sein wird. BEYOND MEAT ist da schon deutlich aussichtsreicher, aber auf dem aktuellen Kursniveau hoffnungslos überteuert.
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Tech-IPOs: In den USA wird es ein exzellenter Jahrgang
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2019 wird das erfolgreichste Jahr für Technologie-Börsengänge. In den USA lieferten die Tech-Debütanten des ersten Halbjahrs Kursgewinne zwischen 28 und 151 % ab. Nur UBER und LYFT bildeten die Ausnahme. Den Neulingen (Börsenwerte zwischen 1 und 24 Mrd. $) ist eins gemeinsam: Sie sind Dienstleister im Internet. Keines dieser Unternehmen bietet ein eigenständiges neues Produkt an im Sinne echter Technik, sondern es ist die Anwendung bewährter Technologie für neue Geschäfte. ZOOM VIDEO COMMUNICATIONS vermittelt Videokonferenzen, Online-Meetings, Chats und macht Dokumente gemeinsam zugänglich. CROWDSTRIKE macht Unternehmen in der Cloud sicherer und liefert dafür die Technik. Tiernahrungshändler CHEWY ist eine Online-Tochter von PETSMART. PAGERDUTY will mit künstlicher Intelligenz Störfälle innerhalb von Softwaresystemen ausmachen und melden, noch bevor der Mensch sie entdeckt. – Im riesigen amerikanischen Markt können solche Tech-Unternehmen relativ schnell beachtliche Umsätze erreichen. Ob ihre Gewinne mitziehen, ist offen. In der begonnenen Berichtssaison läuft der erste Test für die mögliche Einschätzung dieser Börsenneulinge.
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VA-Q-TEC: Eine Nischen-Story
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Den Spezialisten für Wärme- und Kälte-Isolierung (Vakuumisolationspaneele, Hochleistungsverpackungen und thermische Energiespeicherkomponenten) hatten wir schon im Bernecker-TV angeleuchtet. In den letzten Jahren gab es steiles Wachstum, in 2018 folgte eine kalte Dusche mit einem deutlichen Knick in puncto Profitabilität und einem herben Kursrückgang (gegenüber der 2017er-Spitze um grob 80 %). Aber: Im Ergebnisknick steckten Sonderbelastungen, auch wurde in den vergangenen Jahren kräftig investiert. Schon im Schlussquartal 2018 gab es eine auffallend starke Nachfrage, worauf ein kraftvolles erstes Quartal folgte. Im KGV ist die Aktie schlecht zu greifen, aber ein schöner runder Boden lädt bei Kursen von ca. 8,50 € auf ein Tänzchen ein.
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Bei der Aktie von SAP senkte der Aktienmarkt nach den Zahlen den Daumen nach unten. Was waren die Gründe für die negative Reaktion? Und ändern Sie etwas an dem optimistischen Ausblick für die Aktie? Oder noch weiter gedacht: Ist eine Kursdelle sogar eine mögliche Einstiegsgelegenheit? Schauen Sie hierzu in das Gespräch mit Oliver Kantimm aus dem Redaktionsteam von "Der Aktionärsbrief" am 18.07.2019 im Rahmen von Bernecker TV.
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