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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Annerose Winkler, Redakteurin von "Der Deutsche Unternehmer-Brief", den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende, Ihr Bernecker-Team
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Offen ist zum jetzigen Zeitpunkt, wie stark sie ausfallen wird.
Kaum hatte die Ampel am letzten Wochenende ihren neuen Hilfskatalog veröffentlicht, kam die Nachricht von Gazprom, man werde die Belieferung mit Gas vorerst nicht mehr aufnehmen - angeblich wegen eines Lecks. Nun ja, alles andere wäre eine Riesen-Überraschung gewesen. Inzwischen ist mit der Rationierung von Gas zu rechnen.
Aber nicht einmal das ist Grund, den Kopf in den Sand zu stecken und in großes Wehklagen auszubrechen! Wer in den letzten ein bis zwei Wochen die Medien verfolgte, musste den Eindruck gewinnen:
Die größte Volkswirtschaft der EU hat bereits aufgegeben! Richtig ist: Der endgültige Einkaufsmanager-Index für die Industrie in der Eurozone ist im August um 0,2 auf 49,6 Zähler gefallen. Deutschland bringt es hier auf 49,1 Punkte, am höchsten unter den großen Volkswirtschaften der Eurozone notiert Frankreich mit 50,6, also noch oberhalb der 50-Punkte-Marke, ab der Expansion angezeigt wird. Richtig ist zudem:
Erste rezessive Anzeichen sind hierzulande auszumachen. Der Maschinenbau verfügt z. B. noch über ein enorm gefülltes Auftragspolster, doch die Nachfrage wird spürbar geringer. Nach geschätzt 1 % Produktions-Plus in diesem Jahr könnten es - 2 % im nächsten werden. Fakt ist aber auch:
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Die Arbeitslosigkeit in Deutschland und der Eurozone ist so gering wie nie (s. Grafik).
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Was hier zu besichtigen ist, nennen Ökonomen die Entkoppelung des Arbeitsmarktes von der Konjunktur. Zumindest ist das n o c h zu sehen. Denn dass dies so bleibt, ist nicht ausgemacht. Trotzdem ist es zunächst eine Erleichterung, auch weil sich „professionelle Nörgler“ bereits in Positur bringen, um einen „Wutwinter“ zu inszenieren.
Zudem nimmt die Ampel Geld in die Hand. Unterm Strich kosteten die 3 Entlastungspakete, die bisher beschlossen wurden, rd. 95 Mrd. €. Wie sinnvoll die einzelnen Maßnahmen sind, ist Thema der Kommentare. Allerdings:
Rot/Grün/Gelb hat noch Luft nach oben. Denn allein die 65 Mrd. € des 3. Pakets entsprechen nicht einmal 2 % des deutschen BIP. Als die Pandemie ausbrach, summierten sich die fiskalischen Anreize auf ca. 15 % des BIP. Indes:
Was tut die Ampel noch? Schließlich ist die Energiekrise, die Deutschland erlebt, nicht die einzige Baustelle für die Unternehmen. Was das Klumpenrisiko China betrifft, kann Berlin nicht viel mehr tun, als die Firmen dazu aufzufordern, dieses Risiko abzubauen. Das wird, sofern überhaupt sinnvoll und machbar, seine Zeit dauern.
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In den USA läuft es dagegen besser:
Die Arbeitslosenquote ist im August gegenüber Juli saisonbereinigt zwar um 0,2 auf 3,7 % gestiegen. Allerdings werden gleichzeitig 315 000 offene Stellen angeboten. Der Einkaufsmanagerindex verharrte im August bei 52,8 Zählern; Ökonomen hatten mit einem Abwärts auf 51,9 gerechnet. Dieser Markt steht also offen.
In Deutschland selbst bietet sich eine schnellere Arbeit in Behörden und Ministerien an. Nach dem Vorbild Tesla zeigt sich nun erneut, dass es fixer geht, wenn die Politik es will! Die Rede ist vom Beschleunigungsgesetz für Flüssiggas-Terminals. Warum wird diese Vorschrift nicht längst u. a. auch im Bausektor angewendet?
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Deutsche Unternehmen stecken im Dilemma:
Auf der einen Seite drücken sie die extrem gestiegenen Energiepreise, auf der anderen verzichten sie auf Investitionen in Maschinen, Anlagen und Fahrzeuge, um ihre Betriebe zu dekarbonisieren. Das Institut der deutschen Wirtschaft (iw) stellte fest:
Ähnlich wie im Frühling 2021 wollen auch jetzt nur 36 % der Firmen mehr investieren. Gut 25 % weniger. Und nur etwas mehr als 1/3 derjenigen, die Investitionen planen, haben dabei die Senkung ihrer CO2-Emissionen im Blick. Eine gefährliche Lage:
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Der Preis für Emissionsrechte von Kohlenstoffdioxid ist zwar wieder gesunken (s. Grafik).
Ob dies so bleibt, ist jedoch offen, ebenso wie eine Prognose zur künftigen Höhe. Zudem: Energiepreise selbst notieren auf hohem Niveau. Doch:
Wer kein Geld für die Dekarbonisierung seines Unternehmens ausgeben kann oder will, bleibt auf den relativ hohen Kosten für Emissionsrechte und Energie sitzen. Das wiederum führte über kurz oder lang zu Kalkulationen, ob sich die Fertigung noch lohnt. Hier ist freilich Unterstützung in Sicht:
Mit den sog. Differenzverträgen will das Haus Habeck den Unterschied abdecken, der zwischen den Mehrkosten grüner gegenüber traditioneller Produktion entsteht. Macht sich die Investition bezahlt, erstattet die Firma den Differenzbetrag zurück. 10 Mrd. € sind dafür zunächst geplant. Es fragt sich nur, wie lange der Bund hier Geld zuschießen will. In Berlin gibt es bereits die Ansicht, dass „eine gewisse Deindustrialisierung in Deutschland langfristig kein Drama“ sein muss...
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