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NewsletterLeuchtturm
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20.03.2020

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klinzing

Sehr geehrte(r) ,

für den heutigen Newsletter haben wir Bernhard M. Klinzing, Chefredakteur des „Frankfurter Börsenbriefs“, gewinnen können.

Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende.
Ihr Bernecker-Team

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Die letzten Tage waren uns ein anspruchsvoller Lehrmeister dafür, dass es Wichtigeres gibt als Geld oder Brief, Abseits oder Kölner Keller, Nudeln oder Toilettenpapier. Nämlich Solidarität in der Krise, Disziplin in der Prävention, Ruhe bewahren in der Panik. Auch Mitgefühl mit den Erkrankten, Hilfe über die Generationen, Nähe bei den Angehörigen der Verstorbenen. Das Land hält inne, die Welt dreht sich wie es scheint ein wenig langsamer.

Psychische Lichtblicke schenkt die Natur zum Frühlingsanfang. Magnolien schlagen aus, Tulpen drängen an die Oberfläche, der Gesang der Spatzen ruft zum Leben. Der Frühling kommt, Corona geht. Er will uns sagen:

Hurra, wir leben noch. Wir stehen diese unvergleichlichen Zeiten gemeinsam durch. Der Blick geht aus dem Bunker der Ängste wieder in Richtung Sonnenlicht. Mit der gleichen Einstellung gehen wir auch an die Herausforderungen der finanziellen Zukunft.

Sinnbild für den Mut, das Alte hinter uns zu lassen, ist die Zielerreichung des Internet-Depot Global Momentum Strategy 23 (die 23 steht für die Zielrendite per annum in Prozent) des Frankfurter Börsenbriefs. Die vierte Auflage der letzten 30 Monate hatte am 5. November 2019 den Schuss der Startpistole vernommen und ist in dieser Woche durch's Zielband gelaufen. Mit einer Gesamt-Performance von 41 % wurden alle Positionen verkauft. Jetzt heißt es verschnaufen. Die nächste, die fünfte Auflage dieses Depots streift sich am 8.4. ihre Sprintschuhe über, um die gleiche Strecke mit dem gleichen Ziel zu absolvieren.

Was passiert in der Zwischenzeit? Viele Börsianer macht Liquidität unruhig. Deshalb ist der heutige Newsletter in erster Linie für die Leser des Frankfurter Börsenbriefs konzipiert, in dem die strategische Marschrichtung für das zweite Quartal für alle Musterdepots der Printausgabe beleuchtet wird. Aber vielleicht findet sich für den einen oder anderen Empfänger des Newsletters ebenfalls eine Inspiration für die eigene Strategie, denn:

Viele Wege führen nach Rom. Die an dieser Stelle vorgeschlagenen Hinweise sind keineswegs die einzig seligmachenden Horizonte, wie in diesen Zeiten verfahren werden kann. Lassen Sie sich, gleichgültig ob Leser des Frankfurter Börsenbriefs oder anderer Produkte, auf gar keinen Fall von Ihrem persönlichen Weg abbringen oder infrage stellen!!! Unsere Grundthesen, auf die wir die nächsten Maßnahmen aufbauen, lauten:

1. Die Tiefs sind sehr nahe.
2. Es wird keine schnelle Aufwärtsbewegung (V-Form), sondern eine volatile Bodenbildung in Form einer U-Form geben.

Was leitet sich daraus für die jetzigen Orders ab?

Wir kaufen KEINE guten Unternehmen! Was in "normalen" Zeiten Grundmelodie unserer Analysen ist, bleibt für einige Wochen stumm. Wo der Frankfurter Börsenbrief normalerweise Gewinnentwicklung, Wettbewerbsumfeld, Kennzahlen, Managementqualität, Bilanzsolidität, Innovationsdynamik unter die Lupe nahm und nehmen wird, gibt es gegenwärtig nur ein einziges Kriterium für Investments: Wer profitiert am meisten von diesen außergewöhnlichen Zeiten?

Nochmal: Niemand muss sich auf den gleichen Weg machen. Wer ein Faible für die Deutsche Bank, SAP, Apple oder Tencent hat und diese Papiere auf dem Absturzniveau einsammeln will, bekommt keine Bedenken um die Ohren geschlagen. Es kostet allerdings Nerven, das muss der Investor wissen. An vielen Tagen werden diese Papiere einen unwiderstehlichen Reiz ausüben wie einst die Sirenen auf Odysseus. Todbringend ist aber die Mischung aus Volatilität, Ängsten und Zeit. Zeit?

Es wird Zeit brauchen, bis sich das Leben wieder normalisiert. Wir beobachten es in China. Covid-19 ist dort de facto überwunden. Es gibt kaum noch Ansteckungen. Geschäfte öffnen wieder, Menschen sind in den letzten vierzehn Tagen an die Produktionsstätten zurückgekehrt. Die Fertigung ist angelaufen. Aber es läuft noch nicht wie geschmiert. Im Gegenteil hakt es an allen Ecken und Enden: Irgendein Glied aus der Lieferkette legt Prozesse lahm. Arbeitskräfte sind nicht da, wo sie sein sollten. Die Verkehrsinfrastruktur stellt die Kapazitäten noch nicht wieder bereit. Kein Start von 0 auf 100, sondern eher auf 25.

Auch wenn Covid-19 im Alltag längst wieder als Geschichte für unsere Enkel abgehakt sein wird, werden wir noch über Wochen, wenn nicht gar Monate mit Nachrichten konfrontiert werden, wo was noch nicht richtig funktioniert, wo es vielleicht sogar Pleiten gibt und wer darunter zu leiden hat. Deshalb werden Papiere wie die Deutsche Bank, SAP, Apple oder Tencent eben auch nicht von 0 auf 100 durchstarten, sondern auf 25. Eine langsame Avance wird trotzdem Freude bescheren, weshalb wir von diesem Weg entsprechend nicht abraten. Der Frankfurter Börsenbrief pickt aber die Papiere, die sofort bei 60 oder 70 sind, heraus. Lange Vorrede, doch nun in medias res zur Umsetzung in den Portfolios des Frankfurter Börsenbriefs:

Unser Deutschland-Depot hat bisher enttäuscht. Das sagen wir in aller Offenheit. Da gibt es nichts schönzureden. Im letzten Jahr noch der durch die Decke schießende Outperformer, müssen wir uns 2020 mit einer Performance von drei mickrigen Prozent seit Jahresanfang bescheiden. Fast alle Long-Positionen sind ausgeschieden, nur noch einige (wie auch im internationalen Depot ungehebelte) Shortprodukte halten die Stellung. Bei diesen haben wir die Stops sehr knapp gesetzt und werden sie Woche für Woche eng nachführen.

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20 03 21 Newsletter Home Bias
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Im zweiten Quartal werden wir bei der Long/Short-Strategie bleiben. Auf steigende Kurse setzen wir bei den Krisengewinnern wie den Brokern und den Versicherern. Die Broker profitieren von den starken Schwankungen. Ob auf-  oder abwärts, die Kommission fließt. Die Versicherer können ein neues Geschäftsfeld aufmachen. Zwar gab es auch bisher schon Policen für eine Pandemie, sie wurden aber wenig verkauft. Das wird sich jetzt ändern.

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20 03 21 Newsletter 1LuS
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Auf der Short-Seite bleiben wir bis auf Weiteres im Umfeld der Themen Touristik und Freizeitvergnügen. Zwar erwarten wir mit dem Absinken der Infektionen einen Nachholbedarf. Menschen werden wieder in die Ferienziele und Freizeitparks stürmen. Aber der (über)vorsichtige Teil der Bevölkerung wird sich aus den nun erlernten Ängsten zurückhalten. Das heißt, es ist mit keiner Umsatzentwicklung wie beispielsweise im letzten Jahr zu rechnen. Das wird Unternehmen wie TUI, Lufthansa, Eventim oder Fraport zusetzen.

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20 03 21 Newsletter Best of the World
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Im internationalen Depot, das sich mit 16 % Plus seit Jahresanfang viel erfreulicher entwickelt hat als im letzten Jahr, als wir uns mit einstelligen Gewinnen bescheiden mussten, fahren wir einen ähnlichen Kurs. Im Blick sind hier natürlich die Medikamenten-Hersteller, aber auch Produzenten von Atembefeuchtern für den medizinischen Verbrauch wie eine Vapotherm aus den USA.

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20 03 21 Newsletter 3 Vapotherm
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Ein Schwerpunkt wird  in China gesetzt werden. Der ChiNEXT-Index für kleine innovative Unternehmen hat gerade ein neues Hoch erklommen, ein Sinnbild für den Siegeszug neuer Technologien.

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20 03 21 Newsletter Hot Stuff
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Im Derivate-Depot warten wir noch mit größeren Long-Engagements, bis die Indizes nachhaltig gedreht haben. In der Zwischenzeit vergnügen wir uns mit der einen oder anderen Devisenspekulation. Was ist der Ansatz? Wir erwarten keine schnelle Erholung der wirtschaftlichen Aktivität. Es ist wie oben beschrieben noch viel Sand im Getriebe. Das bedeutet, dass Rohstoffe als Ausgangsprodukte noch unterdurchschnittlich gefragt sein werden, weil erst einmal die alten Vorräte aufgebraucht werden. So bleiben die  typischen Rohstoffwährungen wie Kanada-Dollar, Austral-Dollar, Norwegische Krone oder der Südafrikanische Rand vorerst schwach. Wir werden sie gegen die typischen "Funding-Währungen" wie den japanischen Yen, den Schweizer Franken oder auch den Euro shorten.

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20 03 21 Newsletter 5 AUDJPY
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Im ETF-Portfolio, dem letzten aus unserem „Sortiment“, gab es in diesem Jahr nichts zu jubeln. Mit einem Minus von 7 % schlägt es sich besser als der Gesamtmarkt, kann aber nicht im Entferntesten an die Erfolge des letzten Jahres anknüpfen. Das liegt an der bisherigen Long-Only-Strategie, die sich als nicht erfolgreich entpuppte. Wir werden in diesem Portfolio versuchen, möglichst nahe an den Tiefstkursen die ETFs abzufischen. Mittel der Wahl sind Stop-Buy-Kurse, die so lange Woche für Woche nach unten angepasst werden, wie der Markt fällt. Damit kommen wir zwar nicht exakt am Tief, aber in der Nähe zum Zuge.

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20 03 21 Newsletter Sleep Well
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