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Sehr geehrte(r) ,
diese Woche hat Markus Horntrich, Redakteur von "Frankfurter Börsenbrief / Bernecker Trendinvestor", den Newsletter für Sie zusammengestellt. Viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende. Ihr Bernecker-Team
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Die Bärenmarktrally ist vorbei und buchstäblich in ein Loch gefallen: Jackson Hole. Das jährliche Treffen der führenden Notenbanker in den Rocky Mountains versetzte dem Aktienmarkt einen gehörigen Dämpfer. Fed-Chef Jerome Powell machte unvermittelt deutlich, dass man die Inflationsbekämpfung höher gewichtet als das Wirtschaftswachstum. Es werde einige Zeit dauern, Preisstabilität in den USA wiederherzustellen. Er sprach in diesem Zusammenhang von „Schmerzen in der Wirtschaft“. Die zuletzt leicht rückläufigen Inflationsraten und halbwegs stabilen Inflationserwartungen seien „kein Grund für Selbstzufriedenheit“. Ungewöhnlich klare Worte, die so vom Markt nicht erwartet wurden.
Der Fed-Chef hat deutlich gemacht, auch auf die Gefahr einer Rezession hin alles zu unternehmen, um die Inflation zu ihrem mittelfristigen Ziel von 2 % zurückzubringen. Offen ließ Powell, ob die Fed am 21. September ein drittes Mal nacheinander den Leitzins um 75 Basispunkte anheben wird oder das Tempo der Zinserhöhungen drosselt. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt der Fed um 75 Basispunkte ist zuletzt kräftig gestiegen. Vor einem Monat lag die Wahrscheinlichkeit hierfür noch bei 28 %, zum Redaktionsschluss ist sie auf 64,5 % gestiegen. Dazu kommen die falkenhaften Töne von EZB-Direktorin Isabel Schnabel während der US-Notenbankkonferenz. Damit kamen Spekulationen auf, dass die EZB in der kommenden Woche eine Zinsanhebung über 0,75 Prozentpunkte zur Inflationsbekämpfung in Betracht ziehen könnte, nachdem die Teuerung in der Eurozone zuletzt auf einen Rekordwert von 9,1 % stieg, in Deutschland auf 7,9 %. Mit anderen Worten: Das Zinsumfeld bzw. die Zinspolitik und damit die Liquidität werden sich für die Aktienmärkte weiter verschlechtern.
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In Europa dreht sich alles um das Thema Energie...
... und damit verbunden die Inflation. Die Gas- und Strompreise vermitteln den Eindruck, als wären es Meme-Stocks. Das Wording in den aktuellen Schlagzeilen und politischen Statements weckt unangenehme Erinnerungen. Ein Hilfspaket da, ein Rettungsschirm dort, Insolvenzrisiken, „too big to fail“ (Uniper), neue regulatorische Eingriffe et cetera, Schlagworte wie diese fielen in der Häufung zuletzt während der Euro- bzw. Bankenkrise, mit dem Unterschied, dass nun die Grundversorgung betroffen ist und nicht das Finanzsystem.
Eine schnelle Lösung gäbe es nur, wenn der Krieg in der Ukraine beendet wird, Friedensverhandlungen beginnen und das Gas aus Russland wieder wie gehabt durch alle verfügbaren Pipelines - auch Nord Stream 2 - fließt. Dafür fehlt allerdings allerorts der politische Wille. Der Umbau des Energiesektors in Europa braucht Zeit, daher wird uns dieses Problem vermutlich für längere Zeit begleiten. Die LNG-Terminals, die aktuell gebaut werden, reichen nicht aus, um einen Ausfall Russlands zu kompensieren, zumal staatliche Investitionsprojekte üblicherweise weder zeitlich noch budgettechnisch plangemäß laufen. Mit unausgegorenen populistischen Schnellschüssen (Gasumlage, Tankrabatt, Übergewinnsteuer, Neuordnung des seit Jahrzehnten funktionierenden Strommarktes) versucht die Regierung, die Preiseffekte bei Strom und Gas für die Bürger zu dämpfen, allerdings ist sie dafür auch selbst mitverantwortlich. Denn: So gut die Nachricht, dass die Gasspeicher überplanmäßig gefüllt sind, ist, die Trading Hub Europe, der Gasmarktverantwortliche in Deutschland, hat im Auftrag der Bundesregierung für rd. 15 Mrd. € Gas einkauft, um diese Speicher zu füllen. Und mit staatlichem Geld wird bekanntermaßen wenig preisbewusst umgegangen. Die Aussage von Robert Habeck, man müsse „Gas jetzt nicht mehr zu jedem Preis kaufen“, heißt im Umkehrschluss, dass man das vorher getan hat. Man doktert also an einem Problem herum, das beim Gas und damit indirekt auch beim Strom hausgemacht ist. Wenn es nicht gelingt, das Gasangebot zu erhöhen und/oder die Nachfrage zu senken, wird uns dasselbe Problem auch nach dem Winter ohne die oben genannte schnelle Lösung 2023 wieder treffen.
Aus diesem Grund bestehen berechtigte Zweifel, ob die Aktienmärkte insbesondere in Europa diesen Umstand bereits ausreichend eingepreist haben. Die Markttechnik bleibt negativ, die Abwärtstrends in den Leitindizes sind intakt. Beim DAX kommt es nun darauf an, dass die Schlüsselunterstützung bei 12.500/12.439 Punkten hält. Tut sie das nicht, kommt die nächste Abwärtswelle.
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Der S&P 500 scheiterte an seiner 200-Tage-Linie, der steile kurzfristige Aufwärtstrend wurde bereits gebrochen. Damit orientiert sich der Markt südwärts. Die nächste Unterstützungszone wartet erst wieder ab 3.800 Punkten.
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Im Frankfurter Börsenbrief bleiben wir daher bei der bisher richtigen defensiven Haltung und fokussieren uns aufs Stock-Picking und kurzfristige Trading-Chancen mit einem vertretbaren Chance-Risikoprofil. Zu Letzteren gehört der IT-Dienstleister Cancom.
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Cancom: Viel Cash trifft interessante Chart-Konstellation
Die Aktie des IT-Dienstleisters hat seit Jahresbeginn rund die Hälfte an Wert verloren. Ursächlich dafür ist die Entwicklung im ersten Halbjahr: Der Umsatz sank um 6,2 % auf 596 Mio. € und das EBIT ging um 10,9 % auf 28,8 Mio. € zurück. Um 28 € hat die Aktie eine solide Unterstützung. Auf diesem Niveau hat der Wert in der Vergangenheit mehrmals wieder nach oben gedreht. Die fundamentalen Rahmendaten passen. Bei Cancom geht es um Beratung, Umsetzung, Service sowie den Betrieb von IT-Systemen. Die durchwachsenen Zahlen im ersten Halbjahr sind vor allem auf den Bereich IT-Solutions zurückzuführen, der unter der mangelnden Verfügbarkeit von IT-Komponenten litt. Das für die Marge wichtige Cloud-Geschäft blieb mit einem Umsatzplus von rd. 28 % dagegen auf Wachstumskurs. Mit den sich entspannenden Lieferketten sollte die zweite Jahreshälfte also besser ausfallen. Für das Gesamtjahr wird analystenseitig ein Umsatz von 1,37 Mrd. € und 128 Mio. € beim operativen Ergebnis erwartet. Bis 2025 will man den Umsatz auf 2,5 Mrd. € um mehr als 80 % steigern. 275 Mio. € sollen operativ als Gewinn hängen bleiben.
Die Perspektive stimmt, zudem sitzt Cancom auf 385 Mio. € Netto-Cash. Das herausgerechnet, liegt das KGV per 2023 bei günstigen 10. Ein erstes kurzfristiges Trading-Ziel für die Aktie liegt bei 35 €, im weiteren Verlauf sogar bei 45 €. Mit einem Stopp bei 25 € und damit etwas unter der Unterstützung lässt sich das Risiko für die Position gut steuern.
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Neben Cancom sehen wir bei einem weiteren attraktiven Wert eine Kaufchance samt Aussicht auf einen positiven Katalysator in den nächsten Wochen. Hier haben wir im Frankfurter Börsenbrief für unser konservatives Musterdepot ein Kauflimit gelegt. Nutzen Sie die Gelegenheit und sichern Sie sich die aktuelle Ausgabe unter www.bernecker.info.
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Bereit für unser Webinar?
Energie ist zu einem elektrisierenden Thema geworden. Dabei geht es nicht nur um die Bezahlbarkeit, sei es in Bezug auf Gas oder auch Strom, sondern schlichtweg auch um die Verfügbarkeit von #Energie und Ressourcen in der Menge, wie von einem Industrieland wie Deutschland nun einmal benötigt. Der Ukraine-Konflikt ist dabei letztlich eher Katalysator für ein ohnehin eingesetztes Umdenken. Der Rahmen ist anspruchsvoll. Aber während die einen klagen, darf sich der Börsianer mit Weitblick und kühlem Kopf die Frage stellen: Wer profitiert? Wie kann ich in meinem Depot diese Chancen nutzen und als Gewinner an diesem Umbau teilhaben?
Um diese Grundfrage geht es im Bernecker-Webinar am 15.09.2022. Wir wollen Ihnen helfen, mit einem Wissensvorsprung gegenüber den Menschen um Sie herum vor allem die Chancen zu erfassen und: Diese erfolgreich zu nutzen. Dazu gehört ein Grußwort von Hans A. Bernecker sowie drei Experten-Vorträge. Bitte informieren Sie sich unbedingt über unsere Webinarseite und melden sich frühzeitig an (Frühbucherpreis). Dafür bitte HIER KLICKEN (oder einfach auf das Bannerbild ). Also: Sind Sie am 15.09.2022 mit dabei? Lassen Sie sich diesen Blick auf die Chancen im bewegten Energieumfeld nicht entgehen.
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